Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)
Debruyne holt sich den Gesamtsieg
23. Adac-ibergrennen: Knapp 3000 Zuschauer feuern am Wochenende in Heiligenstadt 122 Fahrer an. Neues Organisationsteam zieht positive Bilanz
Heiligenstadt.
Es riecht nach Benzin und Bratwurst, die Motoren dröhnen ohrenbetäubend - das 23. internationale Heiligenstädter Adac-ibergrennen hat nicht nur Motorsportfreunde am Wochenende in seinen Bann gezogen. 122 Fahrer ließen die Muskeln beziehungsweise jede Menge PS spielen. Am Ende setzte sich Frank Debruyne (Neuried) in seinem Dallara F303 in der Gesamtwertung knapp vor Christian Triebstein durch, der in seinem Dallara F302 fuhr. Bei den Frauen setzte sich Sabine Röck (Leutkirch) ganz nach vorne.
Auf der etwas mehr als zwei Kilometer langen Strecke mit 200 Höhenmetern und einer maximalen Steigung von zehn Prozent lagen die beiden Erstplatzierten nach den Trainingsläufen noch hinter Alexander Hin, der in seiner letzten Runde in 55:324 Sekunden und mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 133,4 Stundenkilometern Triebstein und Debruyne knapp distanzierte. „Im Training lief es bei mir noch nicht so gut“, erklärte Debruyne später. Doch als es darauf ankam, war der 47-Jährige, der die Automobile-berg-cup-wertung für Sportwagen vor dem Ibergrennen anführte, voll da.
„Es hat wahnsinnig gut geklappt“, strahlte Debruyne, der sich vor dem letzten Wertungslauf noch ein Küsschen seiner Partnerin abholte. „Nächstes Jahr komme ich wieder“, versprach der Gesamtchampion vor der Siegerehrung.
Rund 3000 Zuschauer verfolgten die Trainings- und Wertungsläufe über das Wochenende verteilt. Wer wollte, konnte den Rennfahrern auch ganz nah sein und sich mit ihnen austauschen, war das Fahrerlager doch frei zugänglich. In diesem schraubten die Protagonisten auch selber an ihren Autos. „In den Pausen legen sie noch selber Hand an. Das ist Motorsport“,
unterstrich Pressesprecher Jörg Hübsch das besondere Ambiente, das Jahr für Jahr auch Fahrer aus dem Ausland anlockt. Bereits zum dritten Mal mit dabei war Keith Murray. Der Brite war eigens aus Swindon in der Grafschaft Wiltshire ins Eichsfeld gereist. In seinem 650 PS starken Audi R8 konnte der Brite aber keinen Podestplatz erreichen. Formel-3-pilot und Clubmitglied Jannes Fittje legte in seinem knapp 500 PS starken Auto einen so lauten Showrennen-start hin, dass die Zuschauer in unmittelbarer Nähe sich lachend die Ohren zuhielten. Eine Herausforderung stellte das Wochenende nicht nur für die Fahrer dar, sondern auch für die Macher. Erstmals hatte Sascha Herz die Organisationsleitung inne. Und als alles geschafft war, konnte Herz strahlen. „Wahnsinn, was unsere Clubmitglieder in den letzten Wochen geleistet haben. Wir haben ein Superteam“, stellte Herz begeistert fest: „Es ist fast alles ideal gelaufen. Wir haben so viele positive Rückmeldungen erhalten.“Auch das Wetter hielt – beim diesjährigen Ibergrennen waren irgendwie alle Gewinner.