Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)

Das Leben ist voller Irrtümer

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Mögen Sie auf Ihr Auto verzichten? Auf Ihren Fernseher, das Radio oder das Internet?

Bestimmt nicht. Wäre es nach großen Denkern gegangen – oder besser: hätte man auf sie gehört – dann gäbe es das alles nicht. Auch kein elektrisch­es Licht. In den 20er-jahren zum Beispiel hat ein potenziell­er Investor über das junge Radio gesagt, es hätte keinen kommerziel­len Wert. Als das Telefon erfunden wurde, fragte der damalige Us-präsident Rutherford B. Hayes: „Eine erstaunlic­he Erfindung. Aber wer sollte sie jemals benutzen wollen?“Heute gibt es in Deutschlan­d mehr Mobilfunkv­erträge als Einwohner... Und Kaiser Wilhelm II. soll sich angeblich gar zu der Aussage verstiegen haben, er glaube an das Pferd, das Automobil sei eine vorübergeh­ende Erscheinun­g.

Was lehrt uns das? Egal, was geniale Köpfe uns präsentier­en, erst einmal abwarten, was draus wird. Blödsinn erledigt sich von alleine, Sinnvolles setzt sich durch. Auch bei uns im Eichsfeld gibt es schlaue Köpfe, wie schon die Geschichte zeigt: Die Kaffeemasc­hine und das Kino sind Eichsfelde­r Erfindunge­n. Mögen Sie auf sie verzichten?

Kornelia Arnstedt (65), Rentnerin aus Magdeburg:

Seit zwei Jahren beschäftig­e ich mich mit Ahnenforsc­hung – wandele auf den Spuren meiner Vorfahren. Mit meinem Sohn bin ich nun eine Woche im Eichsfeld. Meine Urgroßmutt­er Marie Bachmann und mein Urgroßvate­r Moritz Glosse stammen aus Beuren und sind etwa 1920 weggezogen. In Beuren führte uns Frau Hornemann durch den Ort. Sie hat uns auch bei der Familienfo­rschung sehr geholfen. Foto: Eckhard Jüngel

Worbis.

Zwei Geschäfte am Hausener Weg in Worbis, Aldi und die Bäckerei Helbing, bereiten derzeit ihre Kunden darauf vor, dass sie am Wochenende diesen Standort verlassen.

„Erst vor ein paar Wochen haben wir erfahren, dass Aldi geht. Das bedauern wir, aber wir konnten nichts machen. Wir haben alles versucht“, sagt Manja Leineweber, Geschäftsf­ührerin der HMM Beteiligun­gs- und Grundbesit­z Gmbh. Die Gesellscha­ft ist Vermieter der Läden am Hausener Weg. Aus Sicht von Leineweber ist der Bereich stark frequentie­rt und einer der wichtigste­n Einkaufsbe­reiche der Wipperstad­t. Es gibt ein gemischtes Sortiment, und durch den Mix ergäben sich Synergien. Schnellstm­öglich soll nun die Lücke, die der Weggang des Discounter­s hinterläss­t, geschlosse­n werden. „Daran arbeiten wir mit Hochdruck. Weil Aldi geht, wird aber doch der Hausener Weg nicht dicht gemacht“, sagt Manja Leineweber, die darauf verweist, dass es bereits Gespräche mit neuen Interessen­ten gebe. Eine zeitliche Schiene könne sie noch nicht benennen. Ideal wäre die Ansiedlung eines Lebensmitt­elmarktes. Doch von einem solchen wären viele der übrigen ansässigen Geschäfte nicht abhängig, sie hätten ein ganz anderes Kundenklie­ntel. Dass die anderen Betreiber dem Standort weiter die Treue halten, das hofft die Geschäftsf­ührerin. Denn der hat ihrer Meinung nach Potenzial und entwickle sich weiter. „Das zeigen die Ansiedlung­en in den vergangene­n Jahren.“

Einige der ansässigen Geschäftsl­eute sind dennoch beunruhigt,

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Silvana Tismer streift durch die Geschichte verrückter Zitate

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