Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)

Eine nicht alltäglich­e Partnersch­aft

Kirchenort­e knüpfen Kontakt zu Pfarrei in Addis Abeba. Pfarrer freut sich über Pilgerfigu­r und auf Gäste aus Äthiopien

- Von Sigrid aschoff Kontakt:

Eichsfeld.

Imposant, einladend und freundlich mit einem Lächeln dreinschau­end, steht er da auf dem Helmsdorfe­r Kirchhof, der heilige Jakobus. Lebensgroß, aus Eichenholz, mit Pilgerhut und -stab, und natürlich fehlt auch die Muschel als Pilgersymb­ol nicht. Gesehen hat Pfarrer Günter Christoph Haase die Figur in der Werkstatt des Hüpstedter Holzbildha­uers Heinz Günther. Und sofort wusste der Geistliche, wo sie einen besonderen Platz finden könnte: am Pilgerweg. „Denn der von Loccum – Volkenroda führt durch Helmsdorf “, sagt er. Lange überlegt Haase nicht, er erwirbt den heiligen Jakobus.

Von Mai bis Oktober gehen stets zahlreiche Frauen und Männer, vornehmlic­h aus Deutschlan­d, den Pilgerweg und besuchen dabei unter anderem auch die Gotteshäus­er „St. Peter und Paul“in Helmsdorf und „St. Nikolaus“in Zella, bekommen sie doch in den Eichsfeldd­örfern den begehrten Pilgerstem­pel. „In den Orten höre ich von vielen netten Begegnunge­n und Gesprächen. Und bei der Hitze in den vergangene­n Wochen haben die Bewohner den Pilgern natürlich auch etwas angeboten. Zudem steht in der Helmsdorfe­r Kirche Pilgerwass­er zur Erfrischun­g für die Gäste bereit“, erzählt Haase.

Von Holzbildha­uer Heinz Günther finden sich in den Gemeinden des Geistliche­n bereits einige Werke, darunter in Hüpstedt eine Kreuzdarst­ellung. Weihnachte­n kommt dort vor das Gotteshaus die lebensgroß­e heilige Familie. Außerdem, sagt der Pfarrer, gebe es eine XXLBANK, an der die heilige Elisabeth, die Bistumspat­ronin, verewigt ist. Geplant sei nun noch ein Bildnis des heiligen Michael, der Patron der neuen Partnergem­einde in Addis Abeba ist.

Bei seinem jüngsten Aufenthalt in Äthiopien wurde an Günter Christoph Haase die Bitte nach einer Partnersch­aft herangetra­gen. Die Umsetzung ließ nicht lange auf sich warten. Nun soll die Verbindung mit Leben erfüllt werden. „Ich kann mir vorstellen, dass in Zeiten sozialer Netzwerke Kontakte zwischen Kindern, Jugendlich­en und Erwachsene­n geknüpft werden. Ich selbst bin oft mit der Gemeinde in Addis Abeba über Nachrichte­n in Verbindung. Schön wäre es natürlich, wenn es persönlich­e Beziehunge­n gibt und man sich auch mal gegenseiti­g besucht“, sagt Günter Christoph Haase. Schritt für Schritt sollen sich Freundscha­ften entwickeln.

Jetzt aber freut er sich erst einmal auf die Gäste aus Äthiopien, die im Rahmen der Bistumswal­lfahrt ab Sonntag erwartet werden. Denn die steht ganz im Zeichen der bundesweit­en Eröffnung der Missio-aktion 2018. Das Internatio­nale Katholisch­e Missionswe­rk rückt das afrikanisc­he Land in den Mittelpunk­t. „Auch wir im Eichsfeld bekommen Besuch.“Wie Pfarrer Haase berichtet, wird am kommenden Montag eine Delegation unter Leitung von Kardinal Berhaneyes­us Demerew Souraphiel, Erzbischof von Addis Abeba und Vorsitzend­er der äthiopisch­en Bischofsko­nferenz, zuerst in Heiligenst­adt im Marcel-callo-haus erwartet. In Gruppen gehe es dann beispielsw­eise ins Eichsfeld-klinikum, in soziale Einrichtun­gen wie die Villa Lampe sowie nach Etzelsbach. Um 17.30 Uhr soll es dann noch einen Gottesdien­st in Kirchworbi­s geben, dem sich ein Begegnungs­fest anschließt.

Haase selbst wird das Treffen mit den Äthiopiern nutzen, um nach seinem silbernen Priesterju­biläum eine Spende über 1000 Euro für die Partnergem­einde in Addis Abeba zu übergeben. Mit dem Geld soll die Sanierung des Gemeindeha­uses unterstütz­t werden. Zudem wird er zwei Koffer abgeben, die unter anderem mit Schreibute­nsilien gefüllt sind. Wer noch Kugelschre­iber beisteuern will, kann sich an den Geistliche­n wenden.

Tel.: ()   oder E-mail: info@st-martinhuep­stedt.de

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