Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)
„Ein guter Tag für die Demokratie“
Kooperationen mit den Staatlichen Schulämtern Westthüringen und Nordthüringen. Zusammenarbeit von Schulen und Gedenkstätten stärken
Teistungen.
Am vergangenen Dienstag haben das Staatliche Schulamt Westthüringen und das Grenzlandmuseum Eichsfeld eine weitere wichtige Vereinbarung zur stärkeren Zusammenarbeit von Thüringer Schulen und Gedenkstätten unterzeichnet. Damit handelt es sich um die zweite Vereinbarung, die das Grenzlandmuseum mit einem Staatlichen Schulamt geschlossen hat, teilte die Einrichtung mit.
Schulamtsleiter Wolfram Abbé stellte gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Grenzlandmuseums Eichsfeld, Horst Dornieden, die Vereinbarung vor. „Wir freuen uns sehr, auch mit den Schulen in Westthüringen enger zusammenzuarbeiten und über die Auseinandersetzung mit der Sed-diktatur die Werte der Demokratie zu stärken. Heute ist ein guter Tag für die Demokratie“, betonte Horst Dornieden, Vorsitzender des Trägervereins.
Auch 30 Jahre nach der Friedlichen Revolution und der Öffnung der unmenschlichen innerdeutschen Grenze sollte daran erinnert werden, dass das Leben in Frieden und Freiheit keine Selbstverständlichkeit sei. An authentischen Geschichtsorten wie dem Grenzlandmuseum Eichsfeld könne man die jüngste deutsche Geschichte spüren. Freiheit und Unfreiheit sind im wahrsten Sinne greifbar. Wolfram Abbé ergänzte, dass ihn darüber hinaus die Vielfalt der thematischen Angebote im Grenzlandmuseum, historische Themen, aktuelle Bezüge etwa zu Flucht- und Migrationsbewegungen und die Angebote in der Umweltbildung beeindrucken.
„Westthüringische Schulen besuchen auch jetzt schon das Grenzlandmuseum Eichsfeld. Mit der Kooperation wollen wir die Nutzung der Vielfalt der Angebote für Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte stärken.“Für Wolfram Abbé ist es die dritte Vereinbarung mit einer Gedenkstätte.
Bereits mit der Gedenkstätte Point Alpha und der Gedenkund Bildungsstätte Andreasstraße in Erfurt wurde die Zusammenarbeit intensiviert. Sein Kollege Bernd Uwe Althaus, Leiter des Staatlichen Schulamtes Nordthüringen, zog eine positive Bilanz der bisherigen Zusammenarbeit mit dem Grenzlandmuseum Eichsfeld.
Im März 2017 hatten das Grenzlandmuseum Eichsfeld und das Staatliche Schulamt Nordthüringen eine Kooperation geschlossen. „Im letzten Jahr wurden die Workshop-zahlen verdoppelt, darüber freue ich mich sehr. Uns ist wichtig, dafür zu werben, dass der Lernort Grenzlandmuseum Eichsfeld mit verschiedenen Altersstufen besucht werden kann und dass das Lernen am anderen Ort gewünscht ist.“
Als ein besonderes Beispiel nannte er die Regelschule Niederorschel, die das Grenzlandmuseum mit der gesamten Schule, von der 5. bis zur 10. Klasse, besuchte und viele Facetten aus den Bereichen Geschichte, aktuelle Bezüge und der Umweltbildung kennenlernte.
Ein weiterer wichtiger Teil der Vereinbarung ist es, das Grenzlandmuseum als Ort für Lehrerfortbildungen stärker wahrzunehmen. Bernd Uwe Althaus berichtete, dass diverse Fortbildungen für Lehrer aller Schulformen im Grenzlandmuseum stattfanden.
Auch in Dienstberatungen für die Schulleiter wurde auf die vielfältigen Methoden und den Einsatz unterschiedlicher Medien wie Apps oder Comics hingewiesen, und der Pool zukünftiger Führungskräfte des Schulamtes nimmt regelmäßig an Fortbildungen im Grenzlandmuseum teil.
Geschäftsführerin Mira Keune informierte darüber, dass mindestens einmal im Jahr Auswertungsgespräche zur Kooperation stattfinden. Bernd Uwe Althaus ergänzte, dass dabei evaluiert werde, was gut lief, aber auch, ob etwas verbessert werden könne.
Bilanz ziehen und neue Kooperationen anstoßen
Anfang 2019 wollen sich Wolfram Abbé, Bernd Uwe Althaus und Mira Keune mit dem Vorstand des Grenzlandmuseums treffen, um erneut Bilanz zu ziehen. Im Grenzlandmuseum Eichsfeld würde man sich freuen, wenn die Kooperationen mit den Staatlichen Schulämtern Thüringens auch ähnliche Vereinbarungen mit niedersächsischen Schulen und Schulbehörden anstoßen würden.
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Grenzlandmuseum Eichsfeld, Duderstädter Straße – , Teistungen, Telefon: ()