Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)
Glücklicher Punktgewinn für Rot-weiß
Trotz Rüdigers Treffer müssen die Erfurter beim 1:1 in Leipzig lange um einen Zähler bangen
Der FC Rotweiß Erfurt musste sich beim Gastspiel bei Lok Leipzig mit einem 1:1 zufrieden geben, was allerdings als Punktgewinn zu betrachten ist. Rüdiger brachte die Gäste in Führung, Salewski glich im zweiten Durchgang aus.
Vor über 18 Jahren trafen beide Mannschaften zuletzt in einem Ligaspiel aufeinander (2:2). Zumindest äußerlich hatte sich nicht viel geändert. Das Bruno-plache-stadion wirkt stark angejahrt und versprüht den Charme tiefster Ddr-zeiten. Der guten Stimmung beider Fanlager – 4600 Zuschauer waren gekommen – tat dies allerdings keinen Abbruch tat.
Vom Start weg entwickelte sich eine nicht unbedingt hochklassige, aber spannende Begegnung. Ein erstes Ausrufezeichen
Leipzig.
setzte der agile Rüdiger, welcher sich den Ball durch Nachsetzen stark eroberte, dann aber noch abgeblockt wurde (3.).
Nach einer Viertelstunde war er Sindik, der per Fernschuss eine erste Halbmöglichkeit für Lok besaß. War dieser Versuch noch ungefährlich, hatte Erfurt kurz darauf Glück, als Adler mit einem langen Ball Steinborn bediente und Novy das Abseits aufhob. Steinborn lief allein auf Torwart Cichos zu, schoss aber über das Tor (22.). Die Schrecksekunde beantworteten die Gäste umgehend mit der Führung. Shala eroberte den Ball und passte auf Rüdiger, der noch Keeper Hanf umkurvte und zum 0:1 einschob (23.). RWE führte, strapazierte aber weiter das Glück. So war es wieder Steinborn, der aus spitzem Winkel die Unterlatte traf und den Ausgleich verpasste (25.).
Mitunter wurde die Partie bis zur Pause hektisch. Kleine Foulspiele störten den Spielfluss auf beiden Seiten; auch mussten sich die beiden Teams mit dem aufziehenden Wind anfreunden. Erfurt hatte kurz vor dem Wechsel Glück, dass Zickert nach einer Ecke den Kopfball neben das Gehäuse setzte (39.).
Aus der Kabine kam Erfurt ohne Wechsel, doch waren es zunächst einige Rot-weiß-fans, welche für Gesprächsstoff sorgten. Sie zündeten in ihrem Block mehrfach Pyrotechnik. Das dürfte eine saftige Strafe nach sich ziehen.
Auf dem Rasen mussten sich die Mannschaften wieder finden. Viel Mittelfeldgeplänkel bestimmte die Szenerie, wobei die Gäste Lok zunächst gut vom eigenen Tor fernhielten.
Es war so wenig verwunderlich, dass ein Standard zum Ausgleich herhalten musste. Novy hatte seinen Gegenspieler gelegt, den Freistoß aus 20 Metern setzte Salewski in die Maschen (70.). Leipzig drückte nun auf das 2:1, Brdaric brachte nach Kelbel auch Geurts und Diouf, um für Entlastung zu sorgen. Dies gelang trotz eines klaren Übergewichts der Leipziger bis zum Schluss.
„Zwei verlorene Punkte“, so Novy. Rüdiger stimmte zu: „Wir hätten die Konter besser ausfahren müssen.“
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