Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)
Dreikampf im Eishockey
Titelverteidiger München sowie Mannheim und Berlin starten als Favoriten in die Del-saison
Mannheim.
Bei der Tour de France gibt es das gelbe Trikot des führenden Radprofis, beim Skispringen ebenfalls ein gelbes Leibchen für den Spitzenreiter im Gesamtweltcup. Zum 25-jährigen Jubiläum führt die Deutsche Eishockey-liga (DEL) nun als ein neues Markenzeichen bei Spielen den roten Helm ein. Den trägt der Topscorer einer jeden Mannschaft. Allerdings noch nicht am ersten Spieltag, der am Freitagabend um 19.30 Uhr traditionell mit dem Treffen des Titelverteidigers beim Vizemeister beginnt: Eisbären Berlin gegen EHC München.
Nur vier Cheftrainer durften bleiben
Es wird ein Dreikampf an der Spitze zwischen den von Red Bull gesponserten Münchenern, den von der kalifornischen Anschutz-gruppe unterstützten Berlinern sowie den von Dietmar Hopps Sap-unternehmen geförderten Mannheimern erwartet. „Wir wollen den vierten Titel in Serie”, betont Münchens Manager Christian Winkler. „Deswegen haben wir einen Umbruch eingeleitet. In der Kabine soll keine Gemütlichkeit einkehren.”
An der Bande gab es eine für Eishockey typische Fluktuation. Nur vier Teams starten mit dem gleichen Trainer in die Saison wie vor einem Jahr. Der achtmalige Meister Don Jackson (München) sowie Mike Stewart (Augsburg), der ehemalige Duisburger Thomas Popiesch (Bremerhaven) und der frühere Bundestrainer Pat Cortina (Schwenningen) genießen großes Vertrauen. Nach zehn Jahren in Wolfsburg übernimmt Pavel Gross in Mannheim. Für Exbundestrainer Uwe Krupp (zu Sparta Prag) hat Berlin Co-trainer Clement Jodoin zum neuen Chef ausgerufen. Und in Düsseldorf
Das sind die Favoriten:
Die Trainer:
ist der 180-malige Nationalspieler Harold Kreis nach acht Jahren zurück an der Bande.
144 Abgängen stehen 147 Zugänge bei den 14 Del-teams gegenüber. Mit 1020 Nhl-einsätzen könnte Münchens Mittelstürmer Matt Stajan der Top-neuzugang der Saison sein. Zu beachten ist sicherlich auch Center Ben Smith, der die neue Mannheimer Lokomotive werden soll. Der Kapitän von den Toronto Marlies gewann den Titel in der American Hockey League, der besten nordamerikanischen Profiliga unterhalb der NHL.
Ein Team darf maximal elf ausländische Spieler im Aufgebot haben, wovon pro Del-partie neun spielberechtigt sind. Diese Regel soll dafür sorgen, dass die deutschen Spieler ausreichend Einsatzzeit bekommen. „Die Liga muss trotzdem mehr auf junge Spieler setzen“, fordert der Kölner
Die Top-neuzugänge:
Die
Ausländerregel:
Kapitän und Silber-gewinner Moritz Müller (31).
Rund 120 Millionen Euro haben die 14 Teams zur Verfügung. München (13,5 Millionen Euro) und Mannheim (13,0) sind Liga-spitze, Bremerhaven (4,6) ist das Schlusslicht. Man darf gespannt sein, welchen Einfluss der neue russische Gesellschafter Mikhail Ponomarev auf den Etat bei den Krefeld Pinguinen (5,7) nimmt. Der Meister von 2003 war in den vergangenen drei Spielzeiten sportlich stets Tabellenletzter oder Vorletzter. „Ziel ist es, vor allem den Standort Krefeld zu sichern”, betont Kev-sportdirektor Matthias Roos.
Die Finanzen:
Es gibt nun sieben statt drei Profis bei
Die Schiedsrichter:
den Unparteiischen. Neu sind neben dem ehemaligen Delspieler Lasse Kopitz auch der Us-amerikaner Andrew Howard, der in der zweitklassigen AHL aktiv war, und der Finne Aleksi Rantala. Mit dem 40-jährigen Skandinavier holt sich die DEL internationale Klasse aufs Eis. Rantala hat bei fünf Weltmeisterschaften, bei Olympia 2018 sowie in der schwedischen SHL bereits Spiele geleitet.
Sport1 überträgt am Startwochenende die Partien Berlin - München (Fr., 19.30 Uhr) und Bremerhaven Köln (So., 17 Uhr). In der Vorrunde gibt es jeweils sonntags um 17 Uhr ein Spiel live. Alle Partien werden im Internet über telekomsport.de live übertragen. Jedes Team kassiert rund 400 000 Euro aus der Gesamtvermarktung inklusive Tv-vertrag – deutlich mehr als die Konkurrenten Basketball, Handball, Volleyball und Tischtennis.
14 Mannschaften geben 120 Millionen Euro aus
Das Fernsehen: