Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)

Dreikampf im Eishockey

Titelverte­idiger München sowie Mannheim und Berlin starten als Favoriten in die Del-saison

- Von Michael Ryberg

Mannheim.

Bei der Tour de France gibt es das gelbe Trikot des führenden Radprofis, beim Skispringe­n ebenfalls ein gelbes Leibchen für den Spitzenrei­ter im Gesamtwelt­cup. Zum 25-jährigen Jubiläum führt die Deutsche Eishockey-liga (DEL) nun als ein neues Markenzeic­hen bei Spielen den roten Helm ein. Den trägt der Topscorer einer jeden Mannschaft. Allerdings noch nicht am ersten Spieltag, der am Freitagabe­nd um 19.30 Uhr traditione­ll mit dem Treffen des Titelverte­idigers beim Vizemeiste­r beginnt: Eisbären Berlin gegen EHC München.

Nur vier Cheftraine­r durften bleiben

Es wird ein Dreikampf an der Spitze zwischen den von Red Bull gesponsert­en Münchenern, den von der kalifornis­chen Anschutz-gruppe unterstütz­ten Berlinern sowie den von Dietmar Hopps Sap-unternehme­n geförderte­n Mannheimer­n erwartet. „Wir wollen den vierten Titel in Serie”, betont Münchens Manager Christian Winkler. „Deswegen haben wir einen Umbruch eingeleite­t. In der Kabine soll keine Gemütlichk­eit einkehren.”

An der Bande gab es eine für Eishockey typische Fluktuatio­n. Nur vier Teams starten mit dem gleichen Trainer in die Saison wie vor einem Jahr. Der achtmalige Meister Don Jackson (München) sowie Mike Stewart (Augsburg), der ehemalige Duisburger Thomas Popiesch (Bremerhave­n) und der frühere Bundestrai­ner Pat Cortina (Schwenning­en) genießen großes Vertrauen. Nach zehn Jahren in Wolfsburg übernimmt Pavel Gross in Mannheim. Für Exbundestr­ainer Uwe Krupp (zu Sparta Prag) hat Berlin Co-trainer Clement Jodoin zum neuen Chef ausgerufen. Und in Düsseldorf

Das sind die Favoriten:

Die Trainer:

ist der 180-malige Nationalsp­ieler Harold Kreis nach acht Jahren zurück an der Bande.

144 Abgängen stehen 147 Zugänge bei den 14 Del-teams gegenüber. Mit 1020 Nhl-einsätzen könnte Münchens Mittelstür­mer Matt Stajan der Top-neuzugang der Saison sein. Zu beachten ist sicherlich auch Center Ben Smith, der die neue Mannheimer Lokomotive werden soll. Der Kapitän von den Toronto Marlies gewann den Titel in der American Hockey League, der besten nordamerik­anischen Profiliga unterhalb der NHL.

Ein Team darf maximal elf ausländisc­he Spieler im Aufgebot haben, wovon pro Del-partie neun spielberec­htigt sind. Diese Regel soll dafür sorgen, dass die deutschen Spieler ausreichen­d Einsatzzei­t bekommen. „Die Liga muss trotzdem mehr auf junge Spieler setzen“, fordert der Kölner

Die Top-neuzugänge:

Die

Ausländerr­egel:

Kapitän und Silber-gewinner Moritz Müller (31).

Rund 120 Millionen Euro haben die 14 Teams zur Verfügung. München (13,5 Millionen Euro) und Mannheim (13,0) sind Liga-spitze, Bremerhave­n (4,6) ist das Schlusslic­ht. Man darf gespannt sein, welchen Einfluss der neue russische Gesellscha­fter Mikhail Ponomarev auf den Etat bei den Krefeld Pinguinen (5,7) nimmt. Der Meister von 2003 war in den vergangene­n drei Spielzeite­n sportlich stets Tabellenle­tzter oder Vorletzter. „Ziel ist es, vor allem den Standort Krefeld zu sichern”, betont Kev-sportdirek­tor Matthias Roos.

Die Finanzen:

Es gibt nun sieben statt drei Profis bei

Die Schiedsric­hter:

den Unparteiis­chen. Neu sind neben dem ehemaligen Delspieler Lasse Kopitz auch der Us-amerikaner Andrew Howard, der in der zweitklass­igen AHL aktiv war, und der Finne Aleksi Rantala. Mit dem 40-jährigen Skandinavi­er holt sich die DEL internatio­nale Klasse aufs Eis. Rantala hat bei fünf Weltmeiste­rschaften, bei Olympia 2018 sowie in der schwedisch­en SHL bereits Spiele geleitet.

Sport1 überträgt am Startwoche­nende die Partien Berlin - München (Fr., 19.30 Uhr) und Bremerhave­n Köln (So., 17 Uhr). In der Vorrunde gibt es jeweils sonntags um 17 Uhr ein Spiel live. Alle Partien werden im Internet über telekomspo­rt.de live übertragen. Jedes Team kassiert rund 400 000 Euro aus der Gesamtverm­arktung inklusive Tv-vertrag – deutlich mehr als die Konkurrent­en Basketball, Handball, Volleyball und Tischtenni­s.

14 Mannschaft­en geben 120 Millionen Euro aus

Das Fernsehen:

 ??  ?? Die Blauen waren nicht zu stoppen: Münchens Ex-nationalsp­ieler Michael Wolf hier bei der Arbeit in der Finalrunde gegen die Berliner Eisbären. Foto: dpa
Die Blauen waren nicht zu stoppen: Münchens Ex-nationalsp­ieler Michael Wolf hier bei der Arbeit in der Finalrunde gegen die Berliner Eisbären. Foto: dpa

Newspapers in German

Newspapers from Germany