Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)
Politik und Bahn
Ronald Pofalla stammt aus Weeze am Niederrhein. Der 59-jährige Jurist saß von 1990 bis 2014 für die CDU im Bundestag, unter anderem war er mehrere Jahre Chef des Bundeskanzleramtes. Seit 2015 arbeitet er für die Deutsche Bahn, seit 1. Januar als Infrastruktur-vorstand.
Der Staatskonzern setzte im vergangenen Jahr mit mehr als 310 000 Mitarbeitern rund 42,7 Milliarden Euro um.
Wo soll gespart werden?
Es ist ja völlig klar, dass wir nicht an den Stellen sparen, wo es unsere Kunden spüren werden. Wir investieren weiter: in neue Züge und ins Schienennetz – ohne Abstriche. Da, wo wir zusätzlich in die Pünktlichkeit investieren müssen, tun wir das selbstverständlich auch.
Die Bahn will in diesem Jahr die Rekordsumme von 9,3 Milliarden Euro in die Infrastruktur stecken. Muss die Summe im nächsten Jahr erneut aufgestockt werden?
Für 2019 gehen wir davon aus, dass sich die Investitionen auf einem ähnlich hohen Niveau bewegen wie in diesem Jahr. Vielleicht können wir noch etwas oben drauflegen. Derzeit sind wir in Verhandlungen mit dem Bund über die Zeit ab dem Jahr 2020. Bauen wird teurer, weil der Bauboom auf die Preise durchschlägt. Zudem wollen wir beispielsweise künftig mehr an Wochenenden und nachts bauen, um Verspätungszeiten für unsere Kunden möglichst zu vermeiden. Zu diesen Zeiten werden Schichtzulagen fällig, die wir auch einpreisen müssen. Hierüber müssen wir mit dem Bund sprechen, dem will ich nicht vorgreifen.
Welche konkreten Verbesserungen erwarten Sie von der Digitalisierung?
Mit der flächendeckenden Einführung der europäischen Leitund Sicherungstechnik ETCS