Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)
Trumps neuer Rekord
5000 Falschaussagen in 600 Amtstagen
Washington.
Die Fakten-checker der „Washington Post“sind bei Donald Trump an Unwahrheiten, Übertreibungen und Falschaussagen gewöhnt – aber nicht in dieser Größenordnung. Allein am 7. September, so schreibt die Us-hauptstadtzeitung, hat der amerikanische Präsident bei Wahlkampfveranstaltungen in Montana, North Dakota und South Dakota 125-mal falsche oder irreführende Statements abgegeben.
In den 600 Tagen seit Amtsantritt hat der „Führer der freien Welt“mehr als 5000-mal nicht die Wahrheit gesagt; ob in Reden, in Interviews oder in seinen Twitter-wortmeldungen. Täglich 8,3-mal liegt Trump mit seinen Anmerkungen im Schnitt daneben. Mit Blick auf einen möglichen Machtverlust der Republikaner bei den Kongresswahlen im November hat er die Schlagzahl zuletzt auf 32 Falschaussagen pro Tag erhöht.
Ein Drittel der irreführenden Behauptungen entfällt auf den vielleicht wahlentscheidenden Bereich der Wirtschaft. Hier nimmt Trump regelmäßig für sich in Anspruch, die meisten Jobs, das größte Wirtschaftswachstum, die umfangreichsten Steuersenkungen erreicht zu haben – laut „Washington Post“alles unzutreffend. Ein Beispiel: In vielen Quartalen war das Wirtschaftswachstum (zuletzt 4,2 Prozent) unter Vorgänger Barack Obama nachweisbar höher (deutlich über fünf Prozent). Für Trumps Evergreen, wonach Amerikas Wirtschaft heute die „beste“in der Geschichte des Landes sei, gebe es keinen einzigen stichhaltigen Beleg.
Gut 140-mal hat Trump die Untersuchungen von Sonderermittler Robert Mueller in der Russland-affäre als „Schwindel“und Rache der Demokraten für die 2016 von Hillary Clinton verlorene Wahl bezeichnet. Tatsache ist, dass die Us-geheimdienste übereinstimmend gegenüber Kongress-ausschüssen erklärt haben, dass der Kreml aktiv in die Us-wahl eingriff, um die Wahl Trumps zu begünstigen.
Die Arbeit der Fakten-prüfer der „Washington Post“bezeichnete er als „Werk der Lügenpresse“.