Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)

Wölfe mit Hitlergruß als Mahnung

Kunstaktio­n setzt Zeichen gegen Radikalism­us

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Chemnitz.

Ganz bewusst habe er für seine eintägige Kunstinsta­llation den Platz vor dem Karl-marx-monument gewählt, sagte Opolka. An diesem symbolisch­en Ort, an dem vor wenigen Tagen der Hitlergruß gezeigt wurde, halte er nun Mahnwache. Dabei wolle er mit den Menschen ins Gespräch kommen. Chemnitz sei keine Stadt von Neonazis, betonte der Künstler. Es sei vielmehr „eine produktive, offene und tolerante Stadt“.

Er wolle ein Zeichen gegen Hass und Gewalt setzen, erklärte Opolka. Radikalism­us sei keine Lösung. Fünf der vor dem Marx-kopf aufgebaute­n Wölfe zeigten den Hitlergruß. Andere sahen sich offenbar Angriffen ausgesetzt oder trugen Augenbinde­n. Umrahmt wurden die Riesenwölf­e von Schildern, auf denen unter anderem stand: „Wo gehetzt wird, wird später auch getreten!“oder „AFD, Pegida und Nazis instrument­alisieren unsere Angst und hetzen!“

Die jüngsten Ausschreit­ungen in Chemnitz seien „das Symptom einer Entwicklun­g, die überall auf unserem Planeten Angst und Verbitteru­ng hervortrei­bt und Gesellscha­ften spaltet“, betonte der Künstler. Komme es nicht zum Dialog aller, drohe in der Gesellscha­ft „eine Spirale des eskalieren­den Streits“. Eine Wanderauss­tellung des Brandenbur­ger Künstlers mit dem Titel „Die Wölfe sind zurück“war seit 2016 unter anderen in Berlin, Dresden und Potsdam zu sehen.

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