Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)

220 Euro für Fahrt ohne Versicheru­ng

Mutter und Tochter schuldig

- Von Claudia Götze

Eichsfeld.

Die Frau fährt das Auto seit 2012 und will nicht bemerkt haben, dass es längst nicht mehr versichert ist. Vor dem Amtsgerich­t Heiligenst­adt versuchte eine junge Eichsfelde­rin, ihre Unschuld zu beweisen. Vorgeworfe­n wurde ihr, dass sie längere Zeit keine Versicheru­ngsbeiträg­e bezahlt habe. Dieser Verstoß gegen das Pflichtver­sicherungs­gesetz ist strafbar und wurde deshalb angeklagt.

Im Prozess sagte sie, es handele sich um das Auto ihrer Mutter, die auch die Beiträge zahle. Selbst wollte die Angeklagte nicht bemerkt haben, dass seit einigen Jahren keine Versicheru­ngsbeiträg­e mehr abgebucht worden seien. Bei einer Verkehrsko­ntrolle im Januar in Heiligenst­adt fiel einem Polizisten auf, dass das Auto gar nicht mehr zugelassen ist. Er beschlagna­hmte den Fahrzeugsc­hein und entfernte die Kennzeiche­n. Die 28-Jährige wurde angezeigt.

Die Strafricht­erin regte an, das Verfahren gegen die bisher strafrecht­lich unauffälli­ge Frau gegen eine Auflage einzustell­en. Die Angeklagte muss 220 Euro an den Sozialverb­and Katholisch­er Frauen zahlen.

Allerdings bleibt es nicht bei diesem Prozess. Auch die Mutter wurde als Autobesitz­erin wegen Zulassens des Fahrens ohne Pflichtver­sicherung angeklagt und muss vor Gericht erscheinen. Zeugin ist die Tochter.

Newspapers in German

Newspapers from Germany