Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)
220 Euro für Fahrt ohne Versicherung
Mutter und Tochter schuldig
Eichsfeld.
Die Frau fährt das Auto seit 2012 und will nicht bemerkt haben, dass es längst nicht mehr versichert ist. Vor dem Amtsgericht Heiligenstadt versuchte eine junge Eichsfelderin, ihre Unschuld zu beweisen. Vorgeworfen wurde ihr, dass sie längere Zeit keine Versicherungsbeiträge bezahlt habe. Dieser Verstoß gegen das Pflichtversicherungsgesetz ist strafbar und wurde deshalb angeklagt.
Im Prozess sagte sie, es handele sich um das Auto ihrer Mutter, die auch die Beiträge zahle. Selbst wollte die Angeklagte nicht bemerkt haben, dass seit einigen Jahren keine Versicherungsbeiträge mehr abgebucht worden seien. Bei einer Verkehrskontrolle im Januar in Heiligenstadt fiel einem Polizisten auf, dass das Auto gar nicht mehr zugelassen ist. Er beschlagnahmte den Fahrzeugschein und entfernte die Kennzeichen. Die 28-Jährige wurde angezeigt.
Die Strafrichterin regte an, das Verfahren gegen die bisher strafrechtlich unauffällige Frau gegen eine Auflage einzustellen. Die Angeklagte muss 220 Euro an den Sozialverband Katholischer Frauen zahlen.
Allerdings bleibt es nicht bei diesem Prozess. Auch die Mutter wurde als Autobesitzerin wegen Zulassens des Fahrens ohne Pflichtversicherung angeklagt und muss vor Gericht erscheinen. Zeugin ist die Tochter.