Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)
Der Mann, der frischen Wind bringen soll
Dr. Dirk Schulze Bertelsbeck ist neuer Chefarzt im Heiligenstädter Haus St. Vincenz. Eichsfeld-klinikum will mehr Unfallverletzte versorgen
Heiligenstadt.
Er ist der Neue im Eichsfeld-klinikum – und nicht nur das. Er ist der neue Chefarzt der Abteilung für Unfallchirurgie und orthopädische Chirurgie im Haus St. Vincenz: Dr. Dirk Schulze Bertelsbeck. Der gebürtige Bad Godesberger beherrscht ein breites klinisches Spektrum der Orthopädie, Unfallchirurgie und Traumatologie einschließlich aller arthroskopischen Verfahren, die erhaltende und endoprothetische Gelenkchirurgie, Wirbelsäulenchirurgie sowie die Alterstraumatologie und die Behandlung schwerst verletzter Patienten, heißt es aus dem Klinikum. Bevor der 52-Jährige, der verheiratet ist und zwei Söhne hat, jetzt seine Arbeit in Heiligenstadt aufnahm, war er bereits Chefarzt an mehreren Kliniken.
„Ich bin begeistert vom Haus und den Menschen, die hier arbeiten und von denen, die ich hier schon kennenlernen durfte, von der Lage und der Erreichbarkeit“, beschreibt Dirk Schulze Bertelsbeck seine ersten Eindrücke. Und die zählen für ihn. Im Eichsfeld scheint sich der Arzt wohlzufühlen, auch wegen „der christlichen Ausrichtung“, wie er sagt.
Derweil freut sich der Ärztliche Direktor des Klinikums, Dr. Uwe Schotte, dass dem Haus die Nachbesetzung mit einem Spezialisten gelungen ist. „Es war keine schwere Suche, es war eine schnelle Entscheidung.“Dem stimmt Geschäftsführer Franz Klöckner zu und betont, dass es um eine gute Qualität der Versorgung der Patienten gehe und um eine Behandlung in der Nähe des Wohnortes. Letztere spielt für das Krankenhaus eine wichtige Rolle. Und in den neuen Chefarzt werden große Hoffnungen gesetzt.
Es geht um die Traumatologie. Diese hat nichts mit süßen Träumen zu tun, vielmehr geht es um die Unfallheilkunde und damit um Unfallverletzte. Diesen Bereich, so sagt Uwe Schotte, der Ärztliche Direktor, wolle das Eichsfeld-klinikum gern mit dem Rettungsdienst angreifen. Das heißt, das Krankenhaus würde gern mehr Verletzte nach
schwereren Unfällen versorgen. „Wir arbeiten daran, dem Rettungsdienst zu zeigen, was wir können“, erklärt Schotte und wird dabei selbstkritisch. Denn er räumt ein, dass das Eichsfeldklinikum vor ein paar Jahren diesbezüglich besser gewesen sei. Der Blick wird auf das Uniklinikum in Göttingen gerichtet. Dr. Dirk Schulze Bertelsbeck, Chefarzt der Abteilung für Unfallchirurgie und Orthopädische Chirurgie
Viele Dinge, da ist sich der Mediziner sicher, könnten durchaus auch im hiesigen Klinikum behandelt werden – ohne längere Fahrtwege. Außerdem könnte so der Notarzt wieder schneller freigeschaltet werden.
Uwe Schotte hofft, dass nicht nur die Orthopädie, sondern auch die Unfallchirurgie durch den neuen Chefarzt neuen Wind bekommt. Ihm, so sagt er, sei aber auch klar, dass das Arbeit bedeutet. „Da müssen wir kämpfen.“Am Ende muss das Klinikum die Anforderungen erfüllen. In der Rettungs- und Informationskette sowie der Organisationsstruktur darf es keine Zeitverluste geben. In der Kette gebe es das regionale und das überregionale Traumanetzwerk. Man habe die Struktur, aber in den vergangenen Jahren sei die nicht so abgefragt worden, erklärt der Geschäftsführer. Es wurden weniger Unfallverletzte behandelt als früher. Derweil weiß der Ärztliche Direktor, dass das Angebot 365 Tage im Jahr gehalten werden muss, mit allem, was dazu gehört – vom Team bis zu den Intensivbetten. „Es ist eine Vertrauensfrage“, sagt Schotte, der weiß, dass dem Rettungsdienst die Sicherheit geboten werden muss, „dass er zu uns kommen kann“.
In den vergangenen Jahren, auch das lässt er nicht unerwähnt, habe man „versäumt, das Angebot über das ganze Jahr zu erhalten.“Die Weiterverlegung eines Patienten im Einzelfall sei natürlich immer denkbar. „Wir sind keine Uni, aber 75 Prozent können wir. Das ist unser Anspruch. Wir können nicht nur einfache Behandlungen“, meint der Mediziner. Und er sagt: „Wir wollen das Krankenhaus vor der Tür mit breitem Spektrum sein, nicht ein kleines Landkrankenhaus.“
Uwe Schotte hatte neben der Vorstellung von Chefarzt Dirk Schulze Bertelsbeck dann auch gleich noch eine weitere gute Nachricht parat: Das Endoprothetikzentrum ist erneut erfolgreich zertifiziert worden. Maßgeblichen Anteil daran hatten Dr. Dietmar Litzkow und seine Mitarbeiter, zollt Schotte seinem Ärzteteam Respekt.
„Mein erster Eindruck vom Haus ist ein positiver, und der zählt. “
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Wer Hinweise zum Tatgeschehen geben kann, wird gebeten, sich bei der Polizei in Heiligenstadt, unter der Telefonnummer () zu melden.