Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)
Der Neue heißt Stefan Koch
Die Heiligenstädter Filiale der Commerzbank hat einen neuen Leiter. Vorgänger Michael Waitz wechselt nach Eisenach und Gotha
Heiligenstadt.
Für Stefan Koch ist es ein bisschen wie eine Heimkehr. Der Mühlhäuser hat nun als neuer Leiter die Commerzbankfiliale in Heiligenstadt übernommen. Aber das ist nicht die einzige. Der gebürtige Mühlhäuser leitet ab sofort auch die in seiner Heimatstadt. Sein Heiligenstädter Vorgänger Michael Waitz, von dem er nun den sprichwörtlichen Staffelstab übernimmt, hat jetzt ebenso die Verantwortung für zwei Filialen der Bank: Eisenach und Gotha.
Dass der 50-jährige Stefan Koch die Position in einer Phase des Umbruchs übernimmt, ist ihm klar. „Kunden erledigen immer mehr Bankgeschäfte digital“, weiß er. Natürlich trage das Bankhaus diesem Wandel Rechnung und baue Angebote wie digitale Kreditvergabe und das mobile Bezahlen deshalb aus. „Aber wir ziehen uns nicht aus der Beratung zurück. Apps ersetzen keine Filiale“, sagt er klipp und klar. „Der Großteil der Bankkunden möchte nicht komplett auf persönliche Ansprechpartner vor Ort verzichten.“Eine Studie habe ergeben, dass für rund 90 Prozent der Bankkunden persönliche Ansprechpartner und eine Filiale als Anlaufpunkt wichtig sind. „Wir bleiben darum auch in Heiligenstadt an der Seite unserer Kunden“, betont Stefan Koch. Dass er nun zwei Filialen betreut, sieht er eher als Vorteil, denn als Nachteil. „Mit der neuen Führungsstruktur wachsen die Teams beider Standorte zusammen und können sich so besser unterstützen und im Fall der Fälle auch vertreten.“
Im Bankgeschäft ist er ein „alter Hase“. „Ich habe ganz klassisch 1991 eine Banklehre begonnen“, erzählt er. Damals bei der Dresdner Bank in Nordrhein-westfalen. Nach der Ausbildung zum Bankkaufmann kam er 1994 nach Thüringen zurück und startete in der damaligen Filiale der Dresdner Bank in Eisenach die klassische Karriere. Dabei spezialisierte er sich im Bereich Baufinanzierung. „Dann war ich relativ lange in Nordhausen“, erzählt er. Auch dort habe er vor allem das Thema Baufinanzierung begleitet und vielen Kunden den Wunsch nach einem Eigenheim oder einer Modernisierung des eigenen Hauses zu erfüllen geholfen. Im Jahr 2000 habe er von der Dresdner Bank das Vertrauen erhalten, die Filialleitung in Nordhausen zu übernehmen, was er sehr gern getan hat. „Sieben Jahre“, sagt er. „Dann kam eine neue Herausforderung.“Nämlich der Wechsel nach Erfurt. Damals stand die Fusion mit der Commerzbank ins Haus. Koch leitete den Privatkundenbereich und konnte die Fusion beider Häuser in der Landeshauptstadt zum Teil mitgestalten. Und er übernahm wieder als Leiter einer der Filialen Verantwortung. Das war 2010.
Ein Jahr später erhielt er die Gelegenheit, den Fusionsprozess in Eisenach zu begleiten und zu gestalten. „Das war eine sehr interessante Zeit, in der man viel Erfahrung sammeln konnte.“Allein die Teams zusammenwachsen zu lassen und auch die Kunden in das neue Gefüge mitzunehmen, sei spannend gewesen. „Und mir ist kein einziges Sparkonto abhanden gekommen“, sagt er mit einem Lächeln. Sieben Jahre war er in Eisenach als Filialleiter tätig. Doch Mühlhausen als Wohnort hat er nie aufgegeben. Als es jetzt die Gelegenheit gab, zu Hause, in seiner Heimat arbeiten zu dürfen, griff er zu. Und auch Michael Waitz nutzte die Gelegenheit, mit Eisenach und Gotha wieder näher an seine Heimatstadt Erfurt zu rücken. Er kann nach vier Jahren eine gute Bilanz vorweisen. „Wir konnten in Heiligenstadt Marktanteile und zahlreiche neue Kunden für die Commerzbank gewinnen. Für das mir entgegengebrachte Vertrauen, insbesondere von den Kunden, möchte ich mich ganz herzlich bedanken“, sagt Waitz.
6500 Kunden hat die Heiligenstädter Filiale, vier Mitarbeiter kümmern sich um die Belange, stehen mit Rat und Tat zur Seite. „Und das wird auch so bleiben“, kündigt Stefan Koch an. „Wir wollen weiter den Menschen helfen, Probleme zu lösen und Träume zu erfüllen.“Und er fügt hinzu: „Wir haben noch ein paar Kontonummern frei.“