Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)
Das Gefühl, benachteiligt zu werden, erzeugt Hass
Chemnitz und wie weiter? Leser kommentieren die Ereignisse in Sachsen und deren Ursachen
eigenes Unglück jemanden, dem man die Schuld zuschieben kann. Und da sind die Asylanten ein willkommener Sündenbock. Denen wird ja der Zucker in den A… geblasen, wie man oft zu hören bekommt. Wer sich benachteiligt fühlt, ist gegenüber Rattenfängern eindeutig anfällig. Was haben die demokratischen Parteien dem entgegen zu setzen? Obwohl der Unmut der zu kurz Gekommenen oft durchaus verständlich ist, berechtigt das nicht zu einem pauschalen Ausländerhass!
Hans Erich Müller, Mühlhausen der Deutschen Demokratischen Republik.
Doch nun... Hundertschaften der Polizei begleiten und schützen die Rotten der Alt- und Neonazis bei ihren Aufmärschen, damit diese ihren braunen Schmutz ungehindert auf Straßen und Plätzen breittreten können. Wann müssen es Tausendschaften und mehr sein?
Karl Niemann, Erfurt darf Wut haben auf Dinge, die er nicht richtig findet. Auch das Fremde muss man nicht in jeder Form gut finden. Aber wer diesen braunen Hasspredigern hinterher läuft, kann später nicht sagen, so habe ich es nicht gewollt. Alle Menschen haben Ohren, um zu hören, und Augen, um zu sehen.
Die Deutschen haben sich schon einmal schuldig gemacht mit Hinterherlaufen, mit Wegsehen. Keiner von diesen grölenden Nazis, egal wie sie heißen, wird unsere Welt auch nur ein Quäntchen besser machen.
Jutta Ritter, Gotha den Gründen, warum jetzt in Chemnitz die rechten Chaoten in pauschaler Verurteilung aller Betroffenen auf die Straße gehen. Die „paar“(Tausende) anders Denkenden begreifen einfach nicht, dass es die Regierung gut meint mit allen Bürgern – gefühlt ganz besonders mit den Neuzugewanderten.
Die Ursachen von Flucht sind überhaupt kein Thema. Wo bleibt der Schrei nach Abrüstung? Es scheint, dass sich Geschichte wiederholt, in Sachsen als Ausgangspunkt.
Auch im aktuellen Fall gibt es Ursache und Wirkung. Die Ursache ist die Tötung eines Mannes. Die Wirkung ist der Protest dagegen, dass die Bürger durch die Staatsorgane keinen angemessenen Schutz mehr erwarten. Die ganze Härte des Rechtsstaates kennen die Bürger zur Genüge.
Die politisch Verantwortlichen müssen nun Betroffenheit zeigen – nicht wegen dem Opfer, sondern wegen der Protestwelle derer, die wütend sind. Deren Meinung ist populistisch, alles andere gut. Die Ursache, also der getötete junge Mann, verkommt zur Randerscheinung. Und das ist bedenklich.
Edith Wenzel, Ilmenau
Ich habe bei einem Autohändler einen neuen Pkw gekauft. Nach sechs Wochen fand ich unter dem Auto einen Ölfleck. Ich gab das Auto in die Werkstatt. Es dauerte etwas, bis die Werkstatt den Mangel gefunden hat – insgesamt war das Auto acht Wochen lang weg. Angeblich lag ein Getriebeproblem vor, das Getriebe wurde ausgetauscht. Einen Monat nach der Reparatur ist dasselbe Problem wieder aufgetreten. Die Werkstatt möchte jetzt wieder das Getriebe tauschen. Muss ich das hinnehmen? Darauf antwortet Ralf Reichertz von der Verbraucherzentrale Thüringen.
Ob Sie jetzt schon vom Vertrag zurücktreten können, also Ihr Auto zurückgeben können, ist schwierig einzuschätzen. Wieso? Unstreitig liegt ein Mangel am Pkw vor – der Händler scheint das nicht zu bestreiten.
Als der Mangel das erste Mal aufgetreten war, hatten Sie die Wahl zwischen Reparatur oder Ersatzlieferung, sprich einem neuen Pkw. Jetzt ist der Mangel erneut aufgetreten. Leider können Sie nun nicht mehr auf ein neues Auto bestehen. Nachdem man sich auf eine Reparatur eingelassen hat, ist man auf diese „Schiene“festgelegt, außer der Händler stimmt einem neuen Auto zu. In der Regel muss der Käufer zwei Reparaturversuche hinnehmen, bevor er den Kaufvertrag ganz rückgängig machen kann. Bei komplexen Gegenständen können es sogar mehr Reparaturversuche sein.
Kann man sagen, dass Ihnen ein weiterer Reparaturversuch nicht zumutbar ist? Das wäre beispielsweise der Fall, wenn man nicht ausschließen kann, dass der Mangel ein drittes Mal auftritt und dessen Auftreten zu einer Gefährdung führen kann. Ob in Ihrem Fall diese Gefahr besteht, kann nur durch einen Sachverständigen eingeschätzt werden.
Das Verbrauchertelefon erreichen Sie am heutigen Freitag von bis Uhr unter