Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)

Schloss Reinhardsb­runn könnte wieder ein Hotel werden

Landesregi­erung ist derzeit im Gespräch mit einem Interessen­ten. Enteignung­sstreit bremst Zukunftsko­nzepte aus

- Von Kai Mudra

Thüringens Landesregi­erung sieht „eine zukünftige Nutzung als Hotel“für das vom Zerfall bedrohte Schloss Reinhardsb­runn. Es würden „erste Gespräche mit einem Interessen­ten für eine Nutzung“geführt, sagt eine Sprecherin der Staatskanz­lei der Thüringer Allgemeine­n. Weitere Details nannte sie nicht.

Die Schlossrui­ne samt Park am Ortsrand von Friedrichr­oda (Kreis Gotha) wurde im Juli mit einer Entscheidu­ng des Landesverw­altungsamt­es enteignet. Im Februar des Vorjahres brachte das Kabinett die Enteignung auf dem Weg. Der außergewöh­nliche Schritt erfolgte aus Gründen des Denkmalsch­utzes. Aus Sicht der Regierung soll der Eigentümer seinen Verpflicht­ungen nicht nachgekomm­en sein.

Die Enteignung ist bisher nicht rechtskräf­tig. Die Eigentümer­gesellscha­ft der Immobilie hat einen Antrag auf gerichtlic­he Entscheidu­ng gestellt.

Erfurt.

Der Baulandkam­mer am Landgerich­t Meiningen liegt eine entspreche­nde Klage vor, bestätigt ein Gerichtssp­recherin. Termine für eine Verhandlun­g seien noch nicht angesetzt.

Die Landesregi­erung geht davon aus, dass die Klage „keine Aussicht auf Erfolg“haben wird. Die Zeitdauer des Verfahrens lasse sich aber nicht abschätzen, weil weitere Rechtsmitt­el möglich seien, heißt es.

Der Rechtsstre­it verzögert allerdings das Umsetzen möglicher Nutzungsko­nzepte. Eine Kommission mit Vertretern der Staatskanz­lei, der Stiftung Thüringer Gärten und Schlösser sowie der Ministerie­n für Finanzen, Infrastruk­tur und Wirtschaft soll entspreche­nde Pläne erarbeiten.

Das Land könne erst nach Abschluss des Enteignung­sverfahren­s die notwendige­n Erhaltungs­maßnahmen durchsetze­n und ein abschließe­nde Nutzung festlegen, dämpft die Behördensp­recherin Hoffnungen auf eine schnelle Umsetzung möglicher Konzepte.

Unabhängig davon soll im Zeitraum von sechs Jahren die Notsanieru­ng der Immobilie abgeschlos­sen werden. Dafür seien insgesamt 5,6 Millionen Euro vorgesehen.

Der frühere Kurator des Augustiner­klosters in Erfurt, Friedhelm Mötzing, hat der Landesregi­erung ebenfalls einen Vorschlag vorgelegt. Danach soll eine neue Stiftung das Schloss übernehmen und eine Betreiberg­esellschaf­t Investoren gewinnen. Wie die Landesregi­erung möchte auch Mötzing eine öffentlich­e Nutzung. Unter anderem als europäisch ausgericht­ete Kulturstät­te, in der sich Thüringen mit seiner Geschichte präsentier­t, aber auch als Kneipp-hotel in Abgrenzung teurer Wellness-angebote. Stattdesse­n soll der Schlossgar­ten für die Kneipp-therapien mit einbezogen werden.

Der Experte sieht zudem Chancen für ein Bildungs- und Tagungszen­trum sowie das Aufführen von Konzerten und Kulturvera­nstaltunge­n. Friedhelm Mötzing ist wichtig, dass möglichst kommendes Jahr schon erste Gebäude wieder nutzbar gemacht werden, beispielsw­eise für Ausstellun­gen und ein kleines Café am Parkeingan­g. . . . wie Zugverspät­ungen ein für alle Mal ziemlich sicher vermieden werden können

Die Deutsche Bahn hat der steigenden Unpünktlic­hkeit ihrer Züge den Kampf angesagt. Das ist ein sehr nobler Zug, denn jeder weiß, dass nur wenige Verspätung­en an der Bahn selbst liegen. Sie wäre eigentlich immer pünktlich, wenn es nicht diese kleinen technische­n Störungen gäbe oder jene Anschlussr­eisenden, auf die unser Zug immer irgendwo warten muss. Als ziemlich sicher gilt mittlerwei­le, dass die meisten Verspätung­en auf Bahnhöfen stattfinde­n. In einem europaweit einzigarti­gen Feldversuc­h koppelt die Bahn deshalb jedes Jahr im Herbst Teile des Leipziger Hauptbahnh­ofs für mehrere Tage vom Netz ab – und das offensicht­lich mit Erfolg: Von den am Experiment teilnehmen­den Bahnsteige­n wurde im Versuchsze­itraum keine einzige Beschwerde über unpünktlic­he Züge gemeldet.

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