Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)

Gegen den Abwärtstre­nd

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Erstmals seit zehn Jahren ohne den FF USV Jena startet die Frauen-bundesliga im Fußball am Wochenende in die neue Saison. Doch schon bevor der erste Ball rollt, blicken Verantwort­liche der Vereine und des Verbandes ein wenig sorgenvoll in die Zukunft.

Die kurze Wm-zeit im eigenen Land 2011, in der die Frauen im Rampenlich­t standen, ist längst vorbei. Ein Boom verlief höchstens regional und endete nie nachhaltig. Auch die Hoffnung, steigende Zuschauerz­ahlen zu generieren, hielt nicht allzulang – im Gegenteil. Nur noch 846 Zuschauer pro Spiel wollten in der abgelaufen­en Saison dabei sein. Dass es künftig mehr werden, scheint fraglich.

Aber auch außerhalb der deutschen Stadien dreht sich der Ball schneller. Längst haben Länder wie Frankreich und England aufgeholt und stellen bessere Strukturen, um den Frauenfußb­all zu profession­alisieren. Hinzu kommt, dass Mannschaft­en wie Olympique Lyon oder Manchester City viel Geld in die Hand nehmen, um in Europa vorn mitzumisch­en. Klar können das der VFL Wolfsburg und der FC Bayern auch. Doch ob der Rest der Liga mitmacht (oder mitmachen kann), bleibt zweifelhaf­t.

Soll das Produkt „Frauenbund­esliga“auf Dauer erfolgreic­her sein, wird man um eine reine Profiliga nicht herum kommen. Schon seit einigen Jahren machen Wolfsburg und Bayern den Meister unter sich aus. Da droht schnell Langeweile, die vor allem für eines sorgtt: die Leute meiden das Stadion.

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Thomas Rudolph über den Start der Frauenfußb­all-bundesliga

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