Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)
Dortmund geht mit Rückenwind in die Herbstwochen
BVB holt 3:1-Heimsieg gegen Eintracht Frankfurt. Neuzugang Paco Alcacer trifft beim Bundesliga-debüt
Die Mongolei ist auf den 64 Feldern noch weitgehend ein weißer Fleck. Großmeister Batchuulun, der beste Spieler, taucht erst auf Platz 344 der Weltrangliste auf. Einst besaß das Land von Dschingis Khan mit Großmeister Utjumen sogar einen Vorkämpfer in der Weltspitze. Beim Interzonenturnier 1970 knöpfte er Bobby Fischer ein Remis ab. Nun gab es in Ulan Bator wieder einmal ein Großmeisterturnier. Der Amerikaner Ray Robson gewann souverän vor Nijat Abasov aus Aserbaidschan. Letzterer machte in folgender Stellung mit den schwarzen Steinen gegen die mongolische Nummer eins kurzen Prozess Wie?
Dortmund.
Spät, sehr spät wurde es noch ein unterhaltsamer Abend. Einer der nette Geschichten erzählte. Von Marius Wolf zum Beispiel, der ausgerechnet gegen seinen alten Verein Eintracht Frankfurt einen Treffer beisteuerte. Oder von Paco Alcacer, dem neuen Stürmer von Borussia Dortmund, der kurz vor Schluss den Tor zum 3:1 (1:0)-Endstand produzierte. Mit einem Schuss, der so schön war, dass er nicht in diese Partie passte. Dem BVB aber kann das vorerst egal sein. Er bleibt in der Fußball-bundesliga ungeschlagen und startete mit einem Sieg in die heißen Herbstwochen mit sieben Spielen in drei Wochen.
„Ich kann mich über den Sieg freuen, aber ich bin nicht dumm“, sagte Trainer Lucien Favre bei Eurosport. „Wir brauchen mehr Zeit, um das Spiel zu kontrollieren.“
Der BVB besaß den Ball oft, verlor ihn aber spätestens im letzten Drittel des Spielfeldes an den Gegner. Folge: eine ereignislose erste Halbzeit. Wenn es der Borussia gelang, raumgreifend zu kombinieren, dann scheiterten die Bemühungen zuverlässig am letzten Pass. „Wir haben uns schwer getan, vorne Chancen zu kreieren“, sagte Bvb-torwart Roman Bürki.
Wenn man sich ein Tor hätte malen können, das das Geschehen der ersten Halbzeit treffend hätte symbolisieren können, dann wohl jenes, das Abdou Diallo noch vor der Halbzeit erzielte. Nach einer Ecke socherte der Dortmunder Verteidiger den Ball ins Tor (36.).
An der Tristesse dieses Spiels änderte zunächst wenig. Und so passte der Ausgleich. Diallo schoss vor dem eigenen Strafraum seinen Teamkollegen Marcel Schmelzer an, so dass einen Pass später Sebastien Haller frei vor Bürki auftauchte und traf (68.). Doch der BVB wehrte sich. Nur vier Minuten später schaffte der eingwechselte Debütant Alcacer mit seinem Pass Raum für Jadon Sancho. Dessen Hereingabe verarbeitete Marius Wolf entschlossen zum 2:1 (72.). Dann sorgte Alcacer für den Schlusspunkt (88.).