Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)

Das filmische Gedächtnis der Fernsehsen­der

Bis 2021 digitalisi­ert das ZDF 600 000 Videobände­r alter Tv-sendungen. Rtl-gruppe hat 260 000 Programmst­unden in Datenbank

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Mainz/köln.

Ob „Wetten, dass. .?“, „Schwarzwal­dklinik“oder „Monaco Franze“: Viele Sendungen sind ein Stück Fernsehges­chichte. Damit sie nicht verloren gehen, ar-chivieren die Sender ihr filmisches Gedächtnis. Im ZDF werden seit 1983 alte Bänder Stück für Stück umgewandel­t. Inzwischen ist das Material, das seit dem Sendestart 1963 zusammenge­kommen ist, auf digitalen Videobände­rn – doch auch die müssen umgewandel­t werden: Sie kommen in eine Datenbank, die viel mehr Inhalt schlucken kann als bisher. Bis 2021 müssen rund 600 000 Bänder überspielt werden.

Die Digitalisi­erung ist für alle Sender eine Herausford­erung. Die einzelnen Sender der ARD sind hierbei unterschie­dlich weit. Der Bayerische Rundfunk (BR) wandelt seit 2016 alte Videokasse­tten digital um. „Wir haben die Hälfte der um die 200 000 Kassetten digitalisi­ert“, so Archivleit­er Rainer Tief. „Etwa 2021 werden wir unser gesamtes Video- und Audioarchi­v digitalisi­ert haben.“Die Audiodatei­en seien bereits alle digital. 2017 begann der BR dann damit, alte Filmrollen zu digitalisi­eren. Tief geht es nicht nur um das audiovisue­lle Erbe und die technisch notwendige Archivieru­ng. „Es handelt sich um unser Programmve­rmögen“, sagt er. „Ziel ist, möglichst viele Archivinha­lte ins Programm zu bringen.“

RTL hat die Digitalisi­erung der Bänder schon hinter sich. Als die Mediengrup­pe RTL Deutschlan­d 2010/ 2011 in ihr damals neue Kölner Sendezentr­um zog, wurde sukzessive auch das Material aller Sender der Gruppe (RTL, VOX, n-tv und andere) digitalisi­ert. „In Summe reden wir dabei inzwischen über rund 260000 Programmst­unden für alle Free- und Pay-tv-sender sowie Plattforme­n der Mediengrup­pe RTL“, so Sprecher Konstantin von Stechow. (dpa)

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