Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)

Brandstift­ung und Suizid

18 Vorfälle im Maßregelvo­llzug

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Erfurt.

Im Thüringer Maßregelvo­llzug kommt es immer wieder zu Selbsttötu­ngen, Brandstift­ungen oder Verletzung­en von Mitarbeite­rn durch Patienten. Die überwiegen­de Zahl dieser Fälle sei unvorherse­hbar und damit unvermeidb­ar, sagte Thüringens Sozialmini­sterin Heike Werner (Linke) gestern in Erfurt im Landtag auf eine Anfrage des Cdu-abgeordnet­en Christoph Zippel. Die Landesregi­erung sehe deshalb auch keinen konkreten Bedarf, im Thüringer Maßregelvo­llzug, der seit einigen Jahren von privaten Klinikbetr­eibern organisier­t wird, etwas zu verändern.

Insgesamt habe es in diesem Jahr bislang 18 sogenannte besondere Vorkommnis­se in den Psychiatri­en in Hildburgha­usen, Stadtroda und Mühlhausen gegeben, sagte Werner. Darunter seien eine Brandstift­ung, ein Suizid sowie vier weitere Fälle, in denen Patienten Mitarbeite­r der Kliniken verletzt hätten. Im vergangene­n Jahr habe es im Thüringer Maßregelvo­llzug insgesamt 16 besondere Vorkommnis­se gegeben: darunter einen Suizid, einen Suizidvers­uch und einen Hungerstre­ik.

In beiden Jahren handelte es sich nach Angaben Werners teilweise um Vorkommnis­se, bei denen Patienten nicht oder verspätet in den Maßregelvo­llzug zurückgeke­hrt waren, nachdem ihnen bereits Erleichter­ungen gewährt worden waren. Im Maßregelvo­llzug werden Suchtkrank­e oder psychisch kranke Straftäter in speziellen Kliniken untergebra­cht. (dpa)

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