Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)
Leipzig besiegt Leverkusen mit 3:0 und klettert auf Rang drei
Dank der Treffer von Poulsen und Klostermann zieht RB in der Tabelle an den Bayern vorbei. Trainer Rangnick zieht „den Hut vor den Jungs“
Leipzig.
Geht das, sich innerhalb von zwei Tagen freimachen von einem reichlich unerwarteten 1:2 gegen Celtic Glasgow in der Europa League, mit dem RB Leipzig sich unter anderem seine schöne Serie von zehn Spielen in Reihe ohne Niederlage kaputt machte? Das war die Frage vor der Partie Sonntagnachmittag daheim gegen Bayer Leverkusen, auf die die Sachsen drei Antworten fanden: Sie gewannen 3:0 (1:0).
Mit diesem Sieg, herausgeschossen von Yussuf Poulsen (27., 85.) und Lukas Klostermann (68.), springt Leipzig an den Bayern vorbei auf Tabellenrang drei. Bayer hingegen bleibt in Kellernähe stecken, was beim Werksklub nach dieser Partie niemanden verwundern dürfte. Denn der Auftritt war von Angst und einer derart defensiven Ausrichtung bestimmt, dass das Personal des Werksklubs bis zur Pause nicht eine nennenswerte Torchance zustande brachte.
„Wichtig war, dass die Null wieder stand“, sagte Rb-trainer Ralf Rangnick. „Entscheidend ist, wie die Mannschaft sich entwickelt. Gegen so eine Mannschaft wie Leverkusen so wenig zuzulassen, da muss man den Hut vor den Jungs ziehen.“
Trainer Heiko Herrlich hatte mit Brandt, Volland und Havertz nur drei Offensive aufgestellt, der Rest des Kaders war in einer 5-2-Konstellation damit beschäftigt, Leipzig vom eigenen Tor fernzuhalten. Es gelang den Gästen leidlich. Denn obwohl auch die Sachsen mit einer Fünferkette agierten, zeigten sie mehr Wille, es bei der Absicherung der mit neun Gegentreffern stabilsten Hintermannschaft der Liga nicht zu belassen. RB, im Vergleich zur Celtic-pleite auf acht Positionen verändert, wollte unbedingt gewinnen.
Die erste Gelegenheit dazu hatte Werner (12.), der trotz Zehenprellung spielen konnte und mit dem ebenfalls wieder fitten Poulsen die Sturmspitze bildete. Eine Viertelstunde später stand es dann 1:0. Diego Demme hatte Poulsen einen Lupfer auf den Schuh gespielt, den der Däne am Elfmeterpunkt über Bayers Torwart Lukas Hradecky hob.
Das Tor, vom Linienrichter wegen vermeintlichen Abseits zuerst abgewunken, vom Videoschiedsrichter aber als korrekt bewertet, schockte die Leverkusener – und machte die Beine der Leipziger leicht. Wenig später hatte Kampl die Chance, auf 2:0 zu erhöhen, traf aber nur das Außennetz (31.).
Verloren war für Bayer zu diesem Zeitpunkt nichts, auch im April hatte die Werkself in Leipzig 0:1 zurückgelegen und trotzdem noch 4:1 gewonnen. Klostermann und Poulsen verhinderten dieses Mal aber, dass sich der Spielverlauf wiederholte. Erst traf Rechtsverteidiger Klostermann nach einem Pass von Marcel Sabitzer zum 2:0, 17 Minuten später stellte Poulsen den Endstand her, womit RB bestätigte, dass man in Schottland auch mal verlieren kann.