Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)
„Ich würde Greta zuhören“
RWE soll zum Ökostromanbieter umgebaut werden. Der Vorstandschef Rolf Martin Schmitz spricht über die „revolutionäre“Umstrukturierung
Mit seinen Braunkohlekraftwerken im Rheinland ist RWE ein rotes Tuch für Klimaschützer. Nun setzt der Essener Energiekonzern auf eine grüne Zukunft mit Ökostrom. Wie das gehen soll, warum Deutschland sich bei der Energiewende selbst im Wege steht und was er von Greta hält, verrät RWE-CHEF Rolf Martin Schmitz im Gespräch mit unserer Redaktion. gegenüber dem Jahr 2012 gesenkt haben. Allein zwischen 2012 und 2018 haben wir bereits 60 Millionen Tonnen CO2 reduziert, das entspricht dem Treibhausaustoß von 30 Millionen Autos pro Jahr. Es ist uns schon lange klar, dass erneuerbare Energien die Kohle verdrängen. Wir hatten als Enddatum 2045 im Auge, das soll politisch gewünscht jetzt sieben Jahre früher kommen. Das werden wir schaffen. Mitarbeiter und Aktionäre wissen das. gerne in Deutschland in Erneuerbare und Speicher investieren. Den Markt kennen wir. Aber bis ein Windpark an Land ans Netz geht, vergehen hier derzeit fünf, sechs Jahre wegen Einsprüchen oder Klagen. Die Politik müsste die Genehmigungsverfahren beschleunigen, Bürokratie abbauen und das auf Bundes- und Landesebene, sonst kommen wir hier nicht weiter. Zumal wir ohnehin kaum noch Flächen finden bei den Abstandsregeln, die es in Deutschland gibt ... Das ist woanders nicht viel besser. Man kann nicht Klimaschutz wollen, aber immer sagen: bitte nicht hier. Das gilt auch für den Bau der Stromautobahnen von Nord nach Süd. Die brauchen wir, wenn wir weitere Offshore-windparks vor der Küste bauen wollen.
„Wir müssen jetzt konsequenter von fossilen auf erneuerbare Energien umsteigen.“