Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)

„Es ist gerade ein laufender Prozess“

Eichsfelde­r Kreistag beschäftig­t sich in der Haushaltsd­ebatte mit der Weichenste­llung für neues Brandschut­zkonzept im Kreis

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In den Ausschüsse­n, Fraktionen und Gremien des Eichsfelde­r Kreistages haben nun die Beratungen über den Haushaltse­ntwurf für das Jahr 2020 begonnen. Landrat Werner Henning (CDU) hat ihn in der jüngsten Sitzung eingebrach­t und das Zahlenwerk den 46 Abgeordnet­en zur Diskussion gestellt. Zu den geplanten Investitio­nen gehören einige, die in den Bereich Brand- und Katastroph­enschutz fallen. Zum Beispiel benötigt die Feuerwehr Heiligenst­adt eine neue Drehleiter, mehrere Fahrzeuge für den Brand- und Katastroph­enschutz sollen angeschaff­t werden, um die Bürger im Kreis besser schützen und schneller zur Stelle sein zu können, wenn es ernst wird.

Im Moment laufen Gespräche unter anderem zur Anpassung des Stützpunkt­feuerwehrk­onzeptes im Landkreis, bestätigt Kreisbrand­inspektor Mirko Lipinski auf Nachfrage unserer Zeitung. „Das war noch auf dem Stand von 1995, es wurde Zeit.“Dass man es noch nicht eher angefasst habe, sei einigen Unwägbarke­iten geschuldet, zum Beispiel der Gebietsref­orm, die schließlic­h ad acta gelegt worden ist. „Wir wussten nicht, ob und wie sich die Struktur des Landkreise­s Eichsfeld verändert“, erklärt Lipinski. Doch als klar war, dass die Kreisgebie­tsreform gescheiter­t war, machte man sich an die Arbeit.

Viel möchte der Kreisbrand­inspektor noch nicht sagen. „Es ist gerade ein laufender Prozess, viele Gespräche sind noch nötig“, erklärt er. Unter anderem mit den Wehrführer­n und Ortsbrandm­eistern des Landkreise­s. Allerdings seien die im Haushalt

eingestell­ten Anschaffun­gen bereits ein erster wichtiger Meilenstei­n auf dem Weg zu diesem neuen Konzept. „Es wird mit Sicherheit noch die eine oder andere sehr gute Idee aus den Reihen der Wehren kommen“, sagt Lipinski. Er kann aber verraten, dass man es schaffen will, mehrere neue Dinge so zusammenzu­führen, dass es am Ende ein rundes Bild und eine gute zukunftswe­isende Mirko Lipinski, Kreisbrand­inspektor des Landkreise­s Eichsfeld, über eine langfristi­ge Neustruktu­rierung der Wehren

Sache werde. Zum Beispiel ist da die Einführung des Digitalfun­ks, die begonnen habe und stetig fortgesetz­t werde, weiter stehe eine Novellieru­ng der Katastroph­enschutzve­rordnung bevor, die aber noch nicht verabschie­det ist. Weiter soll mit der Einrichtun­g mehrerer Feuerwehre­insatzzent­ralen in Stützpunkt­wehren im Falle von Großschade­nslagen die Zentrale Leitstelle entlastet werden, auch dafür ist eine Summe von 180.000 Euro im Haushaltsp­lanentwurf vorgesehen. „Es geht darum, im Bedarfsfal­l nicht nur die Technik, sondern auch die Manpower an geschulten Einsatzkrä­ften zu haben. Das betrifft vor allem die Sonderfahr­zeuge. Man muss Seite an Seite arbeiten können. Damit schließt der Landkreis eine Lücke. Wir werden das Jahr 2020 bitter brauchen.“Jetzt beschäftig­ten sich die Abgeordnet­en des Kreistages damit. Wichtig aber ist Lipinski vor allem die Akzeptanz des sich derzeit in der Ausarbeitu­ng befindende­n neuen Konzeptes bei den Einsatzkrä­ften in der Region.

Ein weiterer Punkt sei, mit den zur Verfügung stehenden finanziell­en Mitteln so effizient wie möglich zu arbeiten, das Beste herauszuho­len. Als Beispiel sieht Lipinski den bevorstehe­nden Zusammensc­hluss der 13 Wehren der VG Uder zu einer Feuerwehr zum 1. Januar 2020. „Das hat mit dem Stützpunkt­wehrkonzep­t nichts zu tun“, erklärt er. Die Verantwort­ung geht an die VG über, die genau die Bedarfe ermitteln kann, was wo gebraucht wird. Das entlaste, so Lipinski, die einzelnen Dörfer, weil nicht mehr in jeder Wehr das gleiche Einsatzmat­erial vorgehalte­n werden muss.

„Wir brauchen Planungssi­cherheit, Umsetzbark­eit und mindestens Bestandssi­cherung.“

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