Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)
Ein Meister seines Faches
Teistunger Udo Bode züchtet seit 1968 Kaninchen. Mit der Rasse Blaue Wiener gehört er zu den Spitzenzüchtern Deutschlands
„Man muss schon ein Händchen dafür haben, und es steckt auch viel Arbeit drin“, sagt Udo Bode und lässt den Blick in seiner geräumigen und hellen Zuchtanlage schweifen. Und diese Arbeit hat sich für ihn nun einmal mehr gelohnt. Stolz präsentiert Bode seine Blauen Wiener, die er seit 1983 in seiner Anlage in Teistungen züchtet. Seit vergangenem Wochenende kann er sich auch Clubmeister nennen. „Ich bin schon mit einer hohen Erwartung nach Witzenhausen gefahren. Bei den letzten drei Schauen war ich immer Zweiter“, sagt der gebürtige Hundeshagener. Doch mit solch einem Ergebnis bei der bundesweiten Clubvergleichsschau in Witzenhausen hat auch er nicht gerechnet. Am Ende stellte er die acht besten Tiere, erhielt dafür neben dem Pokal als Clubmeister auch den erstmals vergebenen Pokal „Die besten 8“.
Teistunger stellt sich großer Konkurrenz
Dabei musste sich der Teistunger großer Konkurrenz stellen. „Es waren Züchter aus Deutschland, Holland, Belgien, Tschechien, Polen und der Slowakei dabei.“775 Wienerkaninchen der verschiedenen Farbenschläge, davon 283 Tiere der Rasse Blaue Wiener, konnten in der Ausstellungshalle bewundert werden. Und darunter die vorzüglichen Tiere von Udo Bode. Neben der besten Sammlung – zu einer gehören immer vier Tiere – mit der der Teistunger Clubmeister wurde und 389 Punkte holte, stellte Bode auch noch den Siegerrammler der Schau.
Das Tier entsprach dem Ideal in den Augen der Preisrichter schon fast. Von 100 Punkten, die man als Bewertung erreichen kann, bekam das Prachtexemplar 98. Und mit 388,5 Punkten stellte der Züchter auch eine zweite ausgeglichene Sammlung vor. Dass er ein Meister seines Faches ist, kommt nicht von ungefähr: „Mir wurde praktisch die Kaninchenzucht von meinen Eltern in die Wiege gelegt.“In Hundeshagen züchtete Vater Helgo Bode zuletzt die Rasse Sachsengold und war Vorsitzender des Kaninchenzuchtvereins. Udo Bode startete 1968 mit Rasse Riesenschecken in die Kaninchenzucht.
„Zwischendurch hatte ich auch mal die Rasse Japaner. Da wollten mir meine Eltern etwas Gutes tun“, erinnert sich Udo Bode. Auch mit dem Umzug 1977 nach Teistungen blieb er der Kaninchenzucht treu, war hier im Verein Mitglied. Jedoch durch das Studium und die Zeit bei der Armee musste Bode eine achtjährige Pause einlegen. 1982 startete Bode erneut durch, zunächst wieder mit Riesenschecken, doch schnell verliebte er sich in die Rasse Blaue Wiener, die nun schon seit 1983 in den selbst gebauten Ställen liebevoll von dem Eichsfelder umsorgt werden. „Meine erste Zuchthäsin habe ich mir damals von Harald Solf aus Neustadt geholt“, erinnert sich Bode an die Anfänge seiner Blaue-wienerzucht. Nach der Auflösung des Vereins in Teistungen schloss sich der Spitzenzüchter den Duderstädter Kaninchenfreunden an. „Hier war ich 26 Jahre seit 1991 Mitglied und habe als zweiter Vorsitzender im Vorstand mitgearbeitet.“
Seit zwei Jahren gehört er nun dem Kaninchenzuchtverein Günterode an und kommt ins Schwärmen: „Allzu viele aktive Züchter sind wir zwar nicht mehr, aber auch die vielen passiven Mitglieder kommen regelmäßig zu unseren Treffen.“Auf viele Erfolge blickt der Teistunger schon zurück. So stellte er auf der Bundesschau im Jahr 2003 die Siegerhäsin, zwei Jahre später den Siegerrammler bei der Bundesschau in Nürnberg. Und an dieses Tier, welches 98 Punkt erhielt, erinnert sich der Züchter ganz besonders zurück. „Der Rammler hat 20 Punkte in der Körperform bekommen. Das hatte ich danach nicht wieder“, erinnert sich Bode.
In seiner Zeit als Mitglied des Vereins in Duderstadt wurde er zudem mehrfach niedersächsischer Landesmeister. Selbstbewusst blickt er nun auf die noch anstehenden Ausstellungen. „Es wäre schön, wenn ich mal Deutscher Meister würde“, sagt Bode mit Blick auf die diesjährige Bundesschau in Karlsruhe.vor zwei Jahren wurde er in Leipzig schon einmal Vizemeister und