Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)
Zwilling auf vier Rädern
Der Trabant von Christopher Höpfner ist auf den Tag genauso alt wie sein Besitzer aus Gerbershausen
„Live fast and drive low“(lebe schnell und fahre langsam), dies beschreibt den Trabi des Kfz-mechatronikers und Hobbytuners Christopher Höpfner. „Mein Trabi ist schon ein kleiner Traum und von unschätzbarem Wert für mich.“
Der 30-jährige stammt aus Gerbershausen im Eichsfeld und lebt dort mit seiner Familie. Seit seiner Jugend interessiert er sich für Autos und lernt im Laufe der Jahre mehr über diese Branche und das Tuning kennen. Seine erlernten Kenntnisse und Fähigkeiten helfen ihm, seine Träume zu verwirklichen.
„Fahrzeuge, die jetzt ein Alter von etwa 30 Jahren erreichen, sind meine Welt“– damit verrät er, was hinter seiner Tuning-leidenschaft steckt. Es fällt auf, dass Christopher Höpfner viel Wert auf sein Geburtsjahr legt und dies wiederum Einfluss auf den Kauf seines nächsten, zu tunenden Autos hat.
Der Besitz seines Trabis sei nur aus einem Zufall entstanden, erklärt der Bastler. Ein Arbeitskollege bot ihm das Auto zum Kauf an. Er war zunächst nicht allzu überzeugt, dieses zu erwerben. Als er sich die Fahrzeugpapiere und die Zulassungsbescheinigung durchlas, fiel ihm auf, dass das Zulassungsdatum des Fahrzeuges mit dem Datum seines Geburtstages identisch ist. „Dieser Zufall muss doch etwas bedeuten.“Und so kam es doch zum Kauf.
Nach vielen Arbeitsstunden kann er heute sagen, dass er sein Auto nach seinen Wünschen und Vorstellungen aufbereitete. Trotz der Begeisterung für sein Hobby sagt der Eichsfelder: „Alltagsauto bleibt Alltagsauto, und das soll auch so bleiben.“Christopher Höpfner pflegt seinen Trabi regelmäßig und bewegt ihn am liebsten sonntags bei schönem Wetter.
„Die Richtung, in die die Tuning-szene wandert, gefällt mir nicht so sehr.“Die Autoteile, die mitunter für bessere Leistungen verwendet werden, gingen in eine extreme Richtung: „Es steckt viel Gefahr darin, wenn manche Tuner ihre frisierten Pkw mit 1000 PS auf öffentlichen Straßen ausfahren, nur um sich bestmöglich zu präsentieren und sich zu beweisen.“
Der Schrauber aus dem Eichsfeld erklärt, dass es für ihn nicht wichtig ist, das schönste und neueste Auto mit der größten Leistung oder dem besten Sound zu fahren. Er schätzt viel mehr, was das Auto an technischen Details mitbringt – davon abgeleitet verändert er nur das Nötigste.
Mit strahlendem Blick berichtet Christopher Höpfner von seinem neuen Projekt, einem Golf II, der als „Rohprojekt“schon in seinem Garten steht – natürlich Baujahr 1989.