Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)
Moosmutzel, Waldwuffel, Mimmelitt und Kater Leopold
Lakomys Traumzauberbaum kommt erneut ins Eichsfeld, damit hier viele Träume zu den Kindern fliegen
Als Reinhard Lakomy und seine Frau Monika Ehrhardt 1980 den Traumzauberbaum ins Leben riefen, konnten sie nicht ahnen, dass diesem fast 40 Jahre später immer noch neue farbige Blätter wachsen. Mit großer Freude zieht es nicht nur Kinder aus aller Welt in den Traumzauberwald. Viele Abenteuer und immer neue Träume versteckten sich bereits in den Blättern. Viele kennen die Waldgeister Moosmutzel und Waldwuffel, die mit einer goldenen Stimmgabel die Traumblätter zum Klingen bringen, damit die Träume zu den Kindern fliegen können. Vorwitzig haben sie die blauen Traumblätter, die Regenträume enthalten, abgerissen und so den Wolkengeist verärgert. Zum Glück hatte Waldwuffel ein blaues Blatt übersehen. Nun hat der Baum ein neues Traumblatt wachsen lassen. Was macht der Kater Leopold hier? Ein Eisengeist macht mit schauerlichen Tönen dem sonst so mutigen Kater Angst. Stadtkaninchen Mimmelitt, seine Freunde und der Baum brauchen Hilfe von vielen Kindern.
Nach dem Erfolg im vergangenen Jahr kommt der Traumzauberbaum wieder ins Eichsfelder Kulturhaus. Am Samstag, 19. Oktober, um 15 Uhr, startet die Traumreise für große und kleine Kinder. Was sind das doch für schöne Abenteuer, in denen niemals der Zeigefinger erhoben wird. Neben all den schönen Märchen und Geschichten aus der Kinderzeit ist der Traumzauberbaum mit seinen 40 Jahren ein Stück Geschichte, das die Kinder mit ihrer Phantasie in den Herzen hinübergerettet haben in eine neue Zeit. Kinder sind ein sehr kritisches Publikum. Sie verstellen sich nicht und zeigen deutlich, wenn ihnen etwas nicht gefällt. Lakomy verknüpft mit seinem Traumzauberbaum eine Botschaft für Kinder und besonders für Eltern. Er wollte den Kindern Poesie vermitteln, die für ihre Entwicklung von Bedeutung ist. In einem Interview sagte er: „Wenn ein Kind sechs Jahre alt ist, dann ist es nämlich zu spät. Dann hat sich der Weg erledigt, dann haben sich die Synapsen gesetzt und so funktioniert der Mensch dann bis ins hohe Alter. Wenn ein Kind mit Poesie aufwächst und vielleicht als Kind mit dem Traumzauberbaum aufgewachsen ist, dann kommt das Kind gar nicht auf die Idee, später als Erwachsener irgendjemanden in die Fresse zu hauen, nur weil der vielleicht gelb, braun, rot, grün oder sonst was ist. Die Hemmschwelle, wenn man mit Kunst und Poesie aufwächst, wird höher. Das Gleich-zuschlagen passiert dann eigentlich nicht mehr. Ich finde, da haben wir ein ganz kleines bisschen dazu beigetragen.“