Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)
Heimatlose träumen von der 2. Bundesliga
Bowlingmannschaften aus Mühlhausen verfügen seit zwei Jahren keine Heimbahn mehr
Für sie ist jedes Spiel ein Auswärtsspiel. In den Genuss, von ihrer Bahnkenntnis zu profitieren, kommen die Bowlingspieler aus Mühlhausen nicht. Denn seit Juli 2017 ist das Bowlingzentrum an der Thomas-müntzer-straße geschlossen. Dennoch träumen die Optimistischsten der Mitglieder des Mühlhäuser Bowlingclubs, der 1998 vor über 20 Jahren gegründet wurde, vom Aufstieg in die 2. Bundesliga.
Das Ziel ist sportlich durchaus untersetzt. Erstmals gehen von vier Herrenteams drei in der höchsten Spielklasse Thüringens an den Start, die aus acht Mannschaften besteht. Einzig die vierte Mannschaft spielt in der dritthöchsten Liga und möchte es den anderen vier Mannschaften gleichtun, denn auch die Damen treten in der höchsten Thüringischen Spielklasse an.
„Für unsere Trainingseinheiten müssen wir bis Jena, Weimar, Eisenach und Erfurt fahren. Jeder Spieltag fühlt sich deshalb wie ein Auswärtsspiel an“, sagt Dieter Schröder, der Vereinsvorsitzende, der in der vierten Mannschaft spielt. Trotz des Handicaps verlief der Saisonstart wie im Bilderbuch. Nach Spieltag 2 der 1. Landesliga führen die Mühlhäuser das Feld an vor der zweiten Mannschaft.
Die Damen mussten wegen des Ausfalles zweier Frauen geschwächt starten, rangiert derzeit auf Rang 5 im Sechserfeld. Auch für die vierte Herrenmannschaft ist, wenn auch die Saison noch jung ist, das Ziel Aufstieg ist greifbar.
Und dann sind da immer wieder die Gedanken an die 2. Bundesliga, an die am Ende der Saison stattfindenden Aufstiegsspiele. Vor zwei Jahren konnten sich die Mühlhäuser schon einmal über die Aufstiegsspiele für die zweithöchste Spielklasse Deutschlands qualifizieren.
Ein Jahr lang durfte sich der kleine Verein auf nationaler Ebene mit Spitzenteams dieser Sportart messen. Die Reisen gingen nach München, Stuttgart oder Nürnberg. „Damit dies kein einmaliges Erlebnis bleibt, wird weiter daran gearbeitet, eine neue Heimstätte zu finden“, meint Schröder.