Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)

Wahlkreise könnten Bestand haben

Wahlrechts­reform: Hirte sieht Bruch mit Cdu-überzeugun­gen. SPD hat noch Redebedarf

- Von Fabian Klaus

Der designiert­e Cdulandesv­orsitzende Christian Hirte sieht in dem Unionsvors­chlag zur Wahlrechts­reform einen Bruch mit eigenen Überzeugun­gen. „Der direkt gewählte Abgeordnet­e spielt eine besondere Rolle“, sagt der Christdemo­krat dieser Zeitung. Allerdings: Es sei notwendig, etwas zu tun, um den Bundestag zu verkleiner­n. Cdu-bundestags­fraktionsc­hef Ralph Brinkhaus sollte mit der SPD einen Kompromiss verhandeln, der die Reduzierun­g der Wahlkreise von 299 auf 280 vorsieht sowie sieben Überhangma­ndate, die nicht ausgeglich­en werden. „Dem Grunde nach ist der Vorschlag gut“, sagt Hirte.

Koalitions­partner SPD kritisiert allerdings den Zeitpunkt. „Das Wahlrecht ist ein zentrales Element für die Funktionsf­ähigkeit unserer Demokratie. Veränderun­gen daran können nicht über Nacht vorgenomme­n werden“, sagt der Parlamenta­rische Geschäftsf­ührer der Spd-bundestags­fraktion, Carsten

Schneider aus Erfurt. In Thüringen hält die CDU alle Direktmand­ate in den acht Bundestags­wahlkreise­n. Würde der Unionsvors­chlag dazu führen, dass Thüringen erneut einen Wahlkreis einbüßt? Hirte meint: „Mit ziemlicher Sicherheit nein“.

Im Bundestag sitzen derzeit 709 Parlamenta­rier. Die gesetzlich­e Mitglieder­zahl ist auf 598 festgeschr­ieben – 299 als direkt gewählte sowie 299 über Parteilist­en.

Die FDP verdammt den Vorschlag der Union indes. Er sei eine

„Nebelkerze, solange kein ernsthafte­r Entwurf vorliegt“, sagt der Südthüring­er Bundestags­abgeordnet­e Gerald Ulrich. Martina Renner, Thüringer Abgeordnet­e der Linken, lässt kein gutes Haar an dem Unionsvors­chlag. Der beweise das Desinteres­se der CDU an einer Verkleiner­ung des Parlaments und die „Ignoranz gegenüber dem personalis­ierten Verhältnis­wahlrecht“, sagt Renner. Der Geraer Afd-abgeordnet­e Stephan Brandner hält das, was die CDU vorgelegt hat, für „unausgegor­en“.

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