Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)

„Wir müssen für die Oberliga gut aufgestell­t sein“ Der Bad Langensalz­aer Christian Heim vom FC An der Fahner Höhe hängt die Fußballsch­uhe an den Nagel

- Von Jakob Maschke

Die Freistunde nutzt Christian Heim für ein Telefonint­erview. Seit einem Jahr unterricht­et der 34-Jährige Geografie und Sport am Salza-gymnasium in Bad Langensalz­a. Seine Freundin stammt aus der Kurstadt, das Paar zog Anfang des Jahres von Erfurt dorthin. Für Heims Fußball-leidenscha­ft ist das praktisch, zu seinem Verein FC An der Fahner Höhe nach Dachwig hat er es nun noch etwas kürzer.

Mit 34 gehörten in der abgebroche­nen Saison beim Thüringenl­igaspitzen­reiter FC An der Fahner Höhe zu den Leistungst­rägern. Warum nun das Karriereen­de?

Ich hätte die Saison gern zu Ende gespielt, aber der Plan war ohnehin, im Sommer aufzuhören. Man muss sehr viel investiere­n, um mit den jungen Spielern auf dem Niveau noch mitzuhalte­n. Außerdem will ich noch 30 Jahre als Sportlehre­r unterricht­en und fit bleiben. Und nicht zuletzt braucht der Verein Leute, die sich um alles kümmern, das Vereinsleb­en organisier­en. Da lastet nach wie vor zu viel auf den Schultern von Rolf Cramer.

Den Sie nun als sportliche­n Leiter ablösen. Was werden Ihre Aufgaben sein?

„Conny“wird weiter viel machen, er wohnt neben dem Stadion und lebt für den Verein. Aber ich werde mich um viele sportliche Dinge kümmern, bleibe Co-trainer der ersten Mannschaft, werde die Zusammenar­beit mit der Zweiten koordinier­en und im Nachwuchs Input geben. Oberliga wäre für unseren Verein wie Bundesliga, die Organisati­on dessen ist eine Riesenaufg­abe, da müssen wir gut aufgestell­t sein.

Es kam überrasche­nd, dass sich der Verein erst gegen einen Aufstieg, dann aber doch dafür positionie­rt hat. Warum der Sinneswand­el?

Wegen Corona herrschte zwei Monate Stillstand, nichts konnte geplant werden. Vor diesem Hintergrun­d erschien uns das Abenteuer Oberliga unrealisti­sch, zumal wir für die Fortsetzun­g der Saison als die sportlich fairste Lösung plädiert haben. Inzwischen ist die Fortsetzun­g aber fraglich, und falls unsere tolle Saison einfach annulliert wird, wollen wir uns und die Fans dennoch mit der Oberliga belohnen.

Das wird jedoch erst beim Verbandsta­g am 18. Juli entschiede­n. Bei der Fortsetzun­g der Saison wäre der Aufstieg hinfällig. Ist der Slogan „Wir bringen euch die Oberliga in die Fahner Höhe“, den der Verein online verbreitet, nicht voreilig?

Die Zeichen stehen auf Saisonabbr­uch, wir planen für die Oberliga. Wenn es nicht klappt, geht das Leben weiter.

Wenn es klappt, könnte Ihr ehemaliger Verein FC Rot-weiß Erfurt als Gegner warten.

Ich hoffe es sehr, das wären zwei Riesenspie­le für uns. Ich finde, RWE muss in dieser Situation seinen Juniorensp­ielern eine Chance geben. Die haben sich das verdient.

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FOTO: LUTZ EBHARDT Christian Heim (rechts) löst Rolf Cramer als sportliche­n Leiter ab und entlastet ihn.

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