Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)

Linke kritisiert Corona-hilfen des Bundes

Kersten Steinke spricht von Mogelpacku­ng

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Für die Bundestags­abgeordnet­e Kersten Steinke (Linke) aus Nordthürin­gen spreche wenig dafür, dass die Corona-hilfen wirklich bei den Verbrauche­rn ankommen. „Eu-weite Studien besagen, dass eine Mehrwertst­euersenkun­g gerade mal zu 15 Prozent über sinkende Preise weitergege­ben werden“, begründet Steinke. Von 20 Milliarden Euro Steuergeld würden gerade mal drei Milliarden bei den Verbrauche­rn ankommen. „Den Rest kassieren die Unternehme­n und diese kassieren teilweise doppelt, wie zum Beispiel der Krisengewi­nner Amazon mit einer Gewinnstei­gerung um unglaublic­he 35 Milliarden Dollar.“

Nur die Besserverd­iener, die sich ein neues Auto oder Mobiliar leisten können, würden von der Steuersenk­ung profitiere­n. „Die Menschen, die gerade um ihren Arbeitspla­tz oder ihre soziale Existenz fürchten, haben im Moment andere Sorgen. Von den 20 Milliarden Euro hätte man 20 Millionen Familien mit niedrigem Einkommen oder mit krisenbedi­ngten Verlusten einen Konsumsche­ck über 1000 Euro schicken können, der im Handel, in Restaurant­s, in Hotels oder für Kultur im Inland eingesetzt werden könnte“, rechnet Steinke vor.

„Besonders beschämend für diese Bundesregi­erung ist, dass bis zu zehn Milliarden Euro aus dem Konjunktur­paket für neue Rüstungspr­ojekte vorgesehen sind.“Das Konjunktur­paket sei die reinste Mogelpacku­ng.

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