Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)
Was beim Mietwagen zu beachten ist
Viele Städter besitzen kein eigenes Auto mehr – wer sich im Bekanntenkreis keines borgen kann, braucht einen Mietwagen. Günstige Anbieter findet man auf Vergleichsportalen im Netz: billiger-mietwagen.de, Check24 oder happycar.de. Nutzer sollten bereits auf dem Portal alle gewünschten Extras (etwa Klimaanlage oder Automatik) und Versicherungen angeben. Am besten wählt man Vollkasko ohne Selbstbeteiligung mit Zusatzschutz für Glas, Reifen, Unterboden, Dach.
Maut und Fahrverbote: In vielen Staaten der EU benötigen Autofahrer eine Vignette, bevor sie Autobahnen und Schnellstraßen befahren dürfen. Die Zehn-tagesvignette für Österreich kostet beispielsweise 9,40 Euro. Man bekommt sie etwa an Tankstellen und Raststätten, muss dort aber unter Umständen Schlange stehen. Eine digitale Vignette online zu kaufen, ist bequemer. Wichtig: Diese ist erst 18 Tage nach Kauf gültig. Ohne Vignette nur über Landstraßen zu tuckern, lohnt sich wegen des massiven Zeitverlustes eher nicht.
Auch Umweltzonen, Einfahrverbote und City-maut sind in immer mehr europäischen Metropolen ein Thema. Ältere Diesel und Benziner dürfen in manche Städte gar nicht mehr einfahren, etwa in Italien, den Niederlanden, der Schweiz oder Spanien. Auf der sicheren Seite ist man meist mit einem neueren Verbrenner der Abgasnorm Euro 6 oder einem Elektroauto. Wichtig ist, sich vorher über die nötigen Plaketten zu informieren, zum Beispiel beim ADAC. Ansonsten drohen teils saftige Strafen bis in den vierstelligen Bereich.
Vor Ort beim Vermieter sollten sich Urlauber dann keine teuren Zusatzversicherungen aufschwatzen lassen. Wie der Wagen versichert ist, weisen die Portale in der Regel per Bestätigungsmail nach. Ein Ausdruck auf Papier oder das Zeigen der entsprechenden Mail auf dem Smartphone kann viele Diskussionen bereits im Keim ersticken. Ein Haken: Die Portale sind nur Vermittler von Mietwagen. Gibt es Ärger mit dem Mietwagenanbieter, helfen diese nur bedingt weiter.
Ungewohnte Verkehrsregeln: Reisende sollten sich vorab im Internet über Höchstgeschwindigkeiten und Alkoholgrenzen am Zielort informieren. In vielen europäischen Ländern gilt 0,5 Promille – in Teilen Osteuropas 0,0 Promille – sowie Tempo 120 bis 140 auf Autobahnen. Achtung: In den Niederlanden wurde das Autobahn-tempolimit vor Kurzem auf 100 km/h gesenkt – tagsüber von 6 bis 19 Uhr. Nachts gilt Tempo 130.
Hilfe bei Panne und Unfall: Nichts ist ärgerlicher, als fernab der Heimat liegen zu bleiben. Pannenhilfe bieten ein günstiger Schutzbrief von der Kfz-versicherung oder auch eine Mitgliedschaft im Autoclub. Für die Reise ins Ausland gehört auch ein europäischer Unfallbericht ins Gepäck; er enthält Ausfüllhilfen in mehreren Sprachen. Die internationale Versicherungskarte (grüne Karte) wird dagegen in der Europäischen Union nicht mehr benötigt.