Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)
Blaue Passierscheine und Mundschutzpflicht
Die Leinefelder Obereichsfeldhalle erlebt ersten Hallenflohmarkt unter Corona-bedingungen
Nicht nur für Petra und Gerald Wagner war der Samstag eine Premiere. Auch die Gäste des Nachtflohmarktes mussten sich erst daran gewöhnen, unter veränderten Bedingungen nach lang gesuchten Dingen zu stöbern oder unerwartete Schätze auszugraben.
Der Nachtflohmarkt an sich ist in Leinefelde längst nicht neu. Wohl aber die Vorgaben. „Zwei Flohmärkte konnten wir schon wieder ausrichten, aber unter freiem Himmel. Es ist auch für uns der erste Hallenflohmarkt seit Corona“, erzählt Gerald Wagner. Seine Frau Petra gab an der Kasse blaue „Passierscheine“aus. „Die müssen beim
Verlassen der Halle wieder bei uns abgegeben werden, so können wir die Maximalanzahl der erlaubten Gäste einhalten.“Wenn das Körbchen leer war, mussten Besucher warten, bis wieder Passierscheine zurückkamen und sie auf Schnäppchenjagd gehen konnten.
Die beiden achten genau darauf, dass die Gäste den Mundschutz tragen. „Die Händler brauchen es nicht“, erklärt Gerald Wagner. „Die Stände sind so breit, dass der Mindestabstand eingehalten wird.“Natürlich passten weniger Stände in die Halle als im Normalfall. Aber 50 waren es, einige Reihen mussten die Wagners leer lassen, damit auch die Leute genügend Platz hatten, den Mindestabstand einzuhalten. Aber das funktionierte. Pfeile und Markierungen wiesen die Laufrichtung. „Es war eine sehr gute Zusammenarbeit mit den Behörden“, lobt Wagner. In Thüringen sei es noch einfacher als im benachbarten Hessen. Die Wagners richten auch den Antikmarkt in Eschwege aus. „Da geht im Moment kein Weg rein.“
Trotz der Erschwernisse wurde kräftig gefeilscht und gehandelt, egal ob sich die Leute vollgepackte Bücherkisten vornahmen oder nach Ersatz für ein kaputtes Teil eines Kaffeeservices fahndeten. Trödel, aber auch echte Antiquitäten waren zu haben, Tischdecken, Milchkannen, Computerspiele und mehr. Der nächste Flohmarkt soll am 12. September stattfinden.