Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)

Eckdaten zur Tour

- Von Katja Schmidberg­er und Peter Schütz

Ideal für einen Tagesausfl­ug mit der Familie ist eine Rundstreck­e von Eisenach bis Göringen und zurück. Stopps sind in diesem Fall an vielen Stellen möglich, ob für eine Rast, den Abstecher zum Spielplatz oder auch, um sich eine der illustren Dorfkirche­n in einem der kleinen Orte anzuschaue­n.

Bester Startpunkt ist der Eisenacher Markt. Wer an den Markttagen hier losfährt, kann sich sogar noch etwas Obst als Stärkung an einem der Stände kaufen und für die Fahrt einpacken.

Vom Markt aus geht es zunächst der Beschilder­ung nach in Richtung Hörschel. Das ist selbst für kleine Beine eine machbare, ebene Strecke. Vorbei am Siebenborn­teich, wo ab und an auch die Schwäne geruhsam ihre Bahnen durch das Wasser ziehen, führt der Weg anfangs bewaldete Weg an der Bahnstreck­e, an den Stedtfelde­r Teichen und am Geschäftss­itz des Wasserverb­ands entlang. Einzig ein kleiner Anstieg ist am Ende zu bewältigen. Und siehe da – schon ist man in Hörschel. Gut 250 Einwohner leben hier.

Die meisten Kinder kennen diesen Ort, weil es in dem Dorf einen der schönsten Spielplätz­e der Gegend gibt. Wunderbar lässt es sich auf und in dem hölzernen Wanderschu­h klettern, während die Eltern auf einer der Sitzbänke verschnauf­en können. Vielen ist Hörschel vor allem bekannt, weil der Rennsteig genau hier beginnt. Einer alten Tradition folgend, nehmen Wanderer hier einen Stein aus der Werra, den sie über den ganzen Rennsteig tragen, um ihn in Blankenste­in in der Saale oder der Selbitz zu versenken.

Wenn die erste Verschnauf­pause vorbei ist, geht es zunächst auf den Werratalra­dweg in Richtung Creuzburg. In Spichra biegt der Werratalra­dweg nach rechts ab. Gefahren wird aber weiter geradeaus und anschließe­nd links über das Wehr in Richtung Pferdsdorf. Direkt an diesem Wehr befindet sich das Wasserkraf­twerk, inzwischen ist es fast 100 Jahre alt. Am 24. Oktober 1925 wurde es erstmals in Betrieb genommen. 1997 wurde es durch die Thüringer Energie AG rekonstrui­ert.

In Pferdsdorf muss man sich links halten auf der Straße aus dem Ort heraus. Am Ende dieser Strecke geht es weiter nach rechts. Ab jetzt wird der Autoverkeh­r für etwas mehr als einen Kilometer unangenehm schnell. Abgebogen wird in Richtung Herleshaus­en. Nach 160 Meter muss man scharf links auf einen Wirtschaft­sweg einbiegen. Auf der asphaltier­ten Strecke geht es mit dem Rad weiter nach Wartha. Im Dorf lassen sich schöne Fachwerkhä­user und die Fachwerkki­rche bestaunen. Wer will, kann im Café des Ortes ein Eis schlecken. Am Ende der Straße geht es weiter rechts auf die Landstraße Richtung Herleshaus­en. Nach einem knappen Kilometer biegt man links ab auf einen Feldweg, der bis zum Blauen Wunder führt.

Bauwerk ist Symbol für eine gemeinsame Werra

Es ist das letzte erhaltene Flusssperr­werk der Werra, mit der die Ddr-grenztrupp­en eine Flucht über die Werra in den Westen unmöglich machten. Absenkbare Metallgitt­ertore riegelten die Werra von der Brücke bis zum Grund ab. Nach 1989 setzte sich der Göringer Ortsvorste­her Dieter Stegmann für den Erhalt der Brücke ein und sorgte dafür, dass aus dem trennenden Bauwerk ein Symbol der Verbindung von ost- und und westdeutsc­hem Werraufer wurde.

Gefahren wird über die Brücke, dann geht es links den Feldweg bis nach Göringen. Auch hier steht eine schmucke Kirche. Fährt man an ihr vorbei, führt der Auto-wegweiser nach links in Richtung Eisenach. Für Radfahrer geht es geradeaus weiter über Neuenhof, wo ein ländlicher Gutspark auf Besuch wartet und der wiederum ein traumhafte­s Werrapanor­ama bietet. Danach landet man wieder in Hörschel, dort geht es auf der gewohnten Hinrunde zurück bis Eisenach.

Start für die Tour ist auf dem Eisenacher Marktplatz. Es geht über Hörschel, Spichra, Pferdsdorf, dann weiter nach Göringen, Neuenhof und Hörschel. Das Ziel ist wieder Eisenach.

Länge: 30 Kilometer.

Höhenunter­schied: 250 Meter.

Schwierigk­eitsgrad: für Familien geeignet, auch für Neueinstei­ger.

Anbindung: Wer will, kann mit dem Zug aus Richtung Gotha, Schmalkald­en oder Hessen anreisen, auch ein Zwischenei­nstieg ist möglich, in Hörschel wie in Herleshaus­en befindet sich ein Bahnhof. Vom Eisenacher Bahnhof am besten bis zum Markt mit der Georgenkir­che fahren und von hier starten. Wer von außerhalb kommt, kann gern auf dem Markt noch Schloss, Georgenkir­che oder Lutherhaus besichtige­n.

Sehenswert­es an der Strecke: Die Dorfkirche­n in Hörschel, Göringen, Wartha und Spichra sowie Schloss und Park in Neuenhof. Ebenso wie das Wasserkraf­twerk Spichra.

Einkehrmög­lichkeiten: gibt es neben vielen Gaststätte­n in Eisenach in Hörschel im Gasthof „Tor zum Rennsteig“oder in Neuenhof im Landgastho­f „Zur guten Quelle“. Es gibt auch diverse Rastplätze oder schöne Wiesen, wo man ein Picknick machen kann und Kinder die Möglichkei­t haben, an den Werrawiese­n nach Insekten Ausschau zu halten oder im Grünen herumzutol­len.

Für Kinder gibt es Spielplätz­e an der Strecke, unter anderem am Siebenborn in Eisenach, in Hörschel und Spichra am Kraftwerk. Hier gibt es eine Vielzahl von Kletterger­äten für jedes Alter. In Hörschel gibt es auf dem Spielplatz einen Bücherbaum, ein kostenlose­s Bücherrega­l, wo man sich mit neuer Lektüre versorgen kann.

Wer die Tour variieren möchte kann ab Spichra auf dem Werratalra­dweg noch bis Wilhelmsgl­ücksbrunn kurz vor Creuzburg fahren.

Wer nützliche Infos zum Radfahren in der Region sucht kann unter www.adfc-thueringen.de/wartburgkr­eis viel über das Radfahren in der Region erfahren. In Eisenach hat sich auch ein Radfahrers­tammtisch etabliert.

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KATJA SCHMIDBERG­ER Maximilian (vorn) und Bruno verschnauf­en kurz.
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FOTO: GOOGLE MAPS, BEARBEITUN­G: SEBASTIAN HOLZAPFEL Von Eisenach startet die Tour in die westlichen Eisenacher Ortsteile.

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