Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)
Jeder Vierte fand Heimschule gut
Corona-verordnungen mit kleinen Lockerungen bis Ende August. GEW fordert Konzepte
Der Mund- und Nasenschutz bleibt, ebenso das Abstandsgebot von 1,50 Metern. Über eine entsprechende Verlängerung der geltenden Thüringer Coronagrundverordnung bis Ende August wurde gestern in der Staatskanzlei informiert. Gelockert werden aber die Besuchsregeln in Krankenhäusern, wo künftig zwei Besucher pro Patient erlaubt sind. Geschäfte und Kultureinrichtungen müssen Menschen mit allgemeinen Erkältungssymptomen
den Zutritt nicht mehr verweigern. Außerdem entfällt für Gaststätten die bisherige Pflicht, auch im Außenbereich Kontaktdaten der Gäste zu erfassen.
Verlängert wurde auch die Verordnung des Kultusministeriums zum eingeschränkten Regelbetrieb in Kindertagesstätten und Schulen. Laut Kultusminister Helmut Holter (Linke) sollen Kitas weiterhin mindestens sechs Stunden pro Wochentag geöffnet sein. Auch Grundschulen sollen täglich für die Betreuung von Schülern bereitstehen. An weiterführenden Schulen bleibe es bis zum Schuljahresende beim Mix aus Präsenz- und Distanzunterricht.
Überdies stellte Holter erste Ergebnisse einer im Juni durchgeführten, vorerst nicht repräsentativen Umfrage unter Schülern und Eltern zum häuslichen Lernen während der Schulschließungen vor. Jeder Vierte war damit höchst zufrieden. 60 Prozent berichteten von positiven Rückmeldungen durch die Lehrer. Jeder Fünfte klagte über mangelnde Kommunikation mit der Schule oder über zu viele Aufgaben.
Er hoffe auf eine schnelle Umsetzung des Digitalpaktes, um mehr Geräte anzuschaffen, so Holter.
Die Bildungsgewerkschaft GEW mahnt in einem Zehn-punkte-katalog dringende Konsequenzen aus den Pandemie-erfahrungen an. Neben schlüssigen Konzepten für digitales Lernen werden unter anderem Entlastung von Lehrern durch Fachleute für Verwaltung und IT angeführt. Auch für Leistungsbewertungen im Distanzunterricht müssten Lösungen gefunden werden.