Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)
Nächtlicher Gefahrguteinsatz
In Heiligenstadt tritt eine unbekannte Flüssigkeit tritt aus einem Container aus. 58 Einsatzkräfte alarmiert
Der erste Alarm kurz nach Mitternacht in der Nacht zum Dienstag verhieß nichts Gutes. „Gefahrguteinsatz“lautete das Schlagwort für die Heiligenstädter Feuerwehr und den gesamten Gefahrgutzug des Landkreises Eichsfeld. Sie, Eichsfelder Polizeibeamte und der Rettungsdienst wurden zur Straße Eichbach-ziegelei gerufen, genau die Straße, die den Kreisverkehr Richteberg mit der Westspange verbindet und das Gewerbegebiet A 38 erschließt. Sie ist eine wichtige Pendlerstrecke und Teil der Heiligenstädter Ortsumfahrung.
Laut Alarmierung sollte aus einem in der Straße abgestellten Container eine unbekannte Flüssigkeit austreten. Beim Eintreffen am Einsatzort stellten die Feuerwehrleute und die Polizei fest, dass es sich bei dem Container um eine Ladebrücke handelte. „Genauer gesagt, um eine Wechselbrücke, die von einem Trägerfahrzeug unterfahren werden kann“, erklärt Thomas Müller von der Heiligenstädter Wehr.
Entwarnung nach Mitternacht, aber aufwendige Bergung
Es stellte sich heraus, dass zwei der Stützen nachgegeben hatten, der Container sich in Schräglage befand. Und er war mit Batterien beladen, so dass die Vermutung nahe lag, dass es sich bei der austretenden Flüssigkeit um einen Gefahrenstoff, gegebenenfalls um Batteriesäure handelt,
Sofort ließ Einsatzleiter Alexander-raphael Beck vorsorglich die betroffene Straße sperren und den
Brandschutz sicherstellen. Um eventuell mit Gefahrstoff in Berührung gekommene Einsatzkräfte sofort reinigen zu können, wurde außerdem ein Dekontaminationsplatz aufgebaut. Zwei Einsatzkräfte unter Atemschutz machten sich schließlich am Container ein Bild von der Lage. „Parallel liefen die Recherchen zu den geladenen Stoffen“,
so Thomas Müller. Nachdem aber deren Eigenschaften bekannt waren, kontrollierte die Feuerwehr die Ladung und stellte keine Beschädigung fest. „Bei der Flüssigkeit unter dem Container handelte es sich glücklicherweise nur um Wasser. Aber es hätte auch anders kommen können.“Zum Aufrichten der Wechselbrücke wurde ein Bergungsunternehmen
mit Kran angefordert. „Lieber einmal zu viel ausrücken, als einmal zu wenig“, so Müller.
Vor Ort waren insgesamt 58 Kräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst sowie die Polizei. Deren Einsatz endete gegen 3 Uhr. Währenddessen ging die Arbeit für den Kranführer weiter. Gegen 5 Uhr morgens konnte die etwa zehn Tonnen schwere Ladebrücke schließlich erfolgreich geborgen werden, teilt die Landespolizeiinspektion Nordhausen mit. Damit hatten auch die mit dem Einsatz einhergehenden Verkehrsbehinderungen ein Ende, mit Einsetzen des Berufsverkehrs konnte die Sperrung aufgehoben werden.