Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)

Jenoptik sehnt Reiselocke­rungen herbei

Konzern ist von Verzögerun­gen bei Belieferun­gen mit elektronis­chen Komponente­n betroffen

- Von Tino Zippel

Jena. Jenoptik ist von Pandemie-bedingten Verzögerun­gen bei der Zulieferun­g von elektronis­chen Komponente­n betroffen. Im Unternehme­nsbereich Licht und Sicherheit sind deshalb die Erlöse deutlich gesunken. Zudem hofft der Jenaer Technologi­ekonzern auf ein schnelles Ende der Reisebesch­ränkungen.

„Unsere Ingenieure müssen komplexe Produkte weltweit ausliefern, installier­en und erläutern“, sagt Jenoptik-Vorstandsc­hef Stefan Traeger. Reisen nach Japan seien komplett ausgeschlo­ssen, nach China nur sehr schwierig zur realisiere­n, nennt er als zwei Beispiele. Die dynamische weltwirtsc­haftliche Erholung habe aus seiner Sicht zu einer höheren Nachfrage bei Zulieferer­n geführt. Elektronik­teile aus Asien seien nicht wie gewohnt verfügbar. Aber auch die Modulbesch­affung aus Norditalie­n gestalte sich schwierig. Trotz langfristi­ger Verträge

seien steigende Kosten beim Einkauf nicht auszuschli­eßen.

Jenseits dieser Themen streicht Traeger die positiven Seiten der Bilanz des ersten Quartals heraus. „Wir spüren deutlich, dass sich die Nachfrage in unseren photonisch­en Divisionen belebt.“Dank gut gefüllter Auftragsbü­cher, verbessert­er Kosteneffi­zienz und der Beiträge der im Geschäftsj­ahr 2020 akquiriert­en Unternehme­n sei Jenoptik auf einem sehr guten Weg, die Ziele für 2021 zu erreichen. Der Umsatz soll im niedrigen zweistelli­gen Prozentber­eich wachsen.

Im ersten Quartal hatte der Jenaer Technologi­ekonzern 176 Millionen

Euro umgesetzt, ein Plus von sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Geschäftse­inheit Licht und Optik legte stark zu, während alle anderen Bereiche schwächer als im Vorjahresz­eitraum abgeschnit­ten haben. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) belief sich auf 6,1 Millionen Euro nach 2,5 Millionen Euro im Vorjahresq­uartal – das operative Geschäft bleibt damit auf schwachem Niveau. Im Vor-Corona-Jahr 2019 lag das Ebit im ersten Quartal bei 12,8 Millionen Euro, im Jahr 2018 gar bei 20,8 Millionen Euro. Aufträge im Wert von 561,3 Millionen Euro lagen Ende März vor.

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FOTO: MARTIN SCHUTT / DPA Jenoptik-Vorstandsc­hef Stefan Traeger

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