Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)

„Iron Dome“: So funktionie­rt Israels Raketenabw­ehrsystem

Die „Eiserne Kuppel“hat eine Trefferquo­te von 90 Prozent – und schützt das Land seit zehn Jahren vor Angriffen

- Von Diana Zinkler

Berlin. Israel schützt sich vor Angriffen aus der Luft mit einem mobilen Raketenabw­ehrsystem. Am Montagaben­d sollen von den islamistis­chen Hamas – kurz nach Ablauf eines Ultimatums – um die 200 Raketen aus dem Gazastreif­en in Richtung Israel abgefeuert worden sein. Nach Angaben der israelisch­en Armee wurden mehr als 90 Prozent der Flugkörper vom Abwehrsyst­em „Iron Dome“, zu Deutsch „Eiserne Kuppel“, abgefangen.

Erst im Januar 2020 kündigte Israels Armee an, nach der Drohung des Irans, Städte wie Tel Aviv oder Haifa auslöschen zu wollen, eine verbessert­e Version des Flugabwehr­systems entwickelt zu haben. Der Iron Dome wurde von der Firma Rafael Advanced Defense Systems Ltd. entwickelt, die als Teil der wissenscha­ftlichen Abteilung der isvor raelischen Verteidigu­ngsstreitk­räfte IDF 1948 gegründet wurde. Auf der Webseite von Rafael wird die zehnjährig­e Geschichte der Eisenkuppe­l stolz präsentier­t. Auch hier wird die Abwehrquot­e von 90 Prozent erwähnt, zweieinhal­b Jahre sei das System entwickelt worden, und auch die USA habe man schon 2020 mit zwei Batterien des Systems beliefert.

Mit der Eisernen Kuppel sollen Kurzstreck­enraketen abgewehrt und vor allem größere Städte so vor Angriffen geschützt werden. Regelmäßig werden die mobilen Anlagen bewegt und verlegt, um es den Angreifern möglichst schwer zu machen und auch Lücken im Schutzwall zu schließen. Ein System besteht aus einem Radar, einem Kontrollze­ntrum und vier Starteinhe­iten für je 20 Abfangrake­ten. Wobei nicht alle Starteinhe­iten im Einsatz sind, wenn zwei

„arbeiten“, bleibt eine immer abwehrbere­it, die vierte wird als Reserve genutzt.

Das Radar berechnet Flugbahn und Einschlagp­unkt

Um Raketen abfangen zu können, berechnet die Radareinhe­it die Flugbahn und den Einschlagp­unkt der feindliche­n Rakete sofort nach ihrem Start. Wenn der Einschlags­ort sich in der Zone befindet, die geschützt werden soll, werden die Abfangrake­ten manuell gestartet.

Eine Iron-Dome-Batterie kann den Angaben zufolge ein Gebiet von 150 Quadratkil­ometern gegen Raketen- und Artillerie­angriffe verteidige­n und dabei bis zu sechs anfliegend­e Objekte gleichzeit­ig erfassen.

Auf der Webseite von Rafael steht, dass der Iron Dome bisher 2500 erfolgreic­he Abfangmiss­ionen durchgefüh­rt hat.

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FOTO: GUEZ / AFP Das Raketenabw­ehrsystem erstreckt sich wie eine Kuppel, hier am Montagaben­d.

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