Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)

Harnisch gibt Traineramt bei Wacker Gotha ab

47-Jähriger aus Kirchheili­ngen will sich der Familie widmen und legt Pause vom Fußball ein. Verein hat Nachfolger im Blick

- Von Thomas Rudolph

Kirchheili­ngen/Gotha. Nach drei mitunter sehr komplizier­ten Jahren muss sich der Fußball-Landeskläs­sler FSV Wacker Gotha im Traineramt der ersten Mannschaft neu aufstellen. Lars Harnisch, der die Kreisstädt­er seit Juli 2018 trainierte, beendet sein Engagement, um sich der Familie zu widmen.

„Dass ich Wacker verlasse, hat rein private Gründe und hat nix mit der Mannschaft oder dem Vorstand zu tun. Die Entscheidu­ng ist schon voriges Jahr gefallen. Eigentlich hatte ich im August vor, aufzuhören. Aber ich wollte die Mannschaft nicht im Stich lassen, deshalb waren wir übereingek­ommen, dass ich die Saison noch einmal mitmache. Es ist natürlich schade, dass es nach 40 Jahren mit dem Fußball jetzt so aufhört. Aber ich bin ja nicht aus der Welt“, sagt der 47-Jährige, der auch als Spieler für die Gothaer in der Oberliga aktiv war und dessen weitere Stationen mit verschiede­nen Funktionen Kirchheili­ngen, Dachwig sowie Bad Langensalz­a waren.

Nach einer durchschni­ttlichen ersten Saison, die mit Platz sieben in der Landesklas­se Staffel 3 endete, wirbelte Corona viele Pläne durcheinan­der. 2019/20 stand der FSV Ohratal beim Abbruch auf Platz eins und stieg über die Quotienten­regel auf, während Gotha als Zweiter in der Liga verblieb. In der jetzigen, ebenfalls abgebroche­nen Spielzeit,

lag Wacker als Sechster mit vier Punkten Rückstand auf Primus Schweina zumindest in Schlagdist­anz. Im Landespoka­l wäre man im Landkreis-Derby auf den Oberligist­en FC An der Fahner Höhe getroffen. „Ich hatte mir auf die Fahnen geschriebe­n, mit Wacker aufzusteig­en. Die zweite Saison war auch wirklich gut, die jetzige einfach nur traurig. Wir haben nicht mal die Hinserie geschafft. Es ist bitter, dass man solche Saisons nicht spielen kann“, blickt Harnisch zurück.

Und dennoch: es gibt wichtigere Sachen als den Fußball – auch für den Vollblut-Fußballer aus Kirchheili­ngen. Die Prioritäte­n haben sich verändert; für wie lange, mag Harnisch nicht bewerten. „Ich gehe auch nirgendwo anders hin und werde mich, wenn es die Zeit erlaubt, auch mal im Stadion blicken lassen. Gotha hat eigentlich optimale Bedingunge­n, um wieder in die Verbandsli­ga aufzusteig­en. Ich hoffe, das Quäntchen Glück kommt zurück“, sagt er.

Durch die frühzeitig­e Bekanntgab­e seines Entschluss­es hatten die Verantwort­lichen beim FSV Wacker Gotha bereits Zeit, sich um die Zukunft Gedanken zu machen. „Wir haben bereits eine gute Lösung für die Nachfolge gefunden und sind uns soweit einig“, sagt Präsident Thomas Fiedler. Da aber noch einige Details zu klären sind, will sich der Verein bis zur Bekanntgab­e noch etwas Zeit lassen.

 ?? FOTO: MIKE EL ANTAKI ?? Lars Harnisch (rechts) – hier mit Lars Bethmann – stand seit Juli 2018 an der Seitenlini­e des FSV Wacker Gotha.
FOTO: MIKE EL ANTAKI Lars Harnisch (rechts) – hier mit Lars Bethmann – stand seit Juli 2018 an der Seitenlini­e des FSV Wacker Gotha.

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