Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)

Unbändige Spielfreud­e

Grienhild feiern in Leinefelde mit ehemaligen und aktuellen Musikern und 150 Fans den 20. Geburtstag

- Von Silvana Tismer

Leinefelde. Tanzwütig, begeistert und textsicher – Band und Publikum standen sich am Samstagabe­nd im Eichsfelde­r Hof in Leinefelde in nichts nach. 20 Jahre Grienhild galt es zu feiern. 150 Gäste durften laut Hygienekon­zept in den abgeteilte­n Saal, und der Zuspruch war so groß, dass Gäste vor der Tür leider wieder weggeschic­kt werden mussten. Diejenigen, die das Pech hatten, können aber trotzdem noch hoffen. „Wir werden es nicht bei diesem einen Abend belassen“, kündigte Caro Stephan an, die Frontfrau der zweiten Generation Grienhild. „Geburtstag kann man ein ganzes Jahr lang feiern.“

Das bedeutet, dass die beliebte Eichsfelde­r Irish-Folk-Band, die nach wie vor ihre Fans hat, ab kommenden Frühjahr weitere Abende wie diesen plant. „Wie, wann und wo genau, wird sich noch zeigen. Aber der Abend hier soll keine Eintagsfli­ege bleiben“, nicken auch die anderen Musiker.

Gassenhaue­r, Geigenduel­l und echte Meilenstei­ne des Folks

Für viele Fans war der musikalisc­he Abend mit Konzert und SessionEle­menten wie eine kleine Zeitreise. Los ging der Abend in der fast vollständi­gen Urbesetzun­g mit Sänger und Gitarrist Uwe Günther am Mikrofon. Leider konnten Drummer Harald Kurzawe und Jens „Die Geige“Thieme nicht mit dabei sein. So sprangen Andrea Große an der Geige und Eugen Heyna am Schlagzeug ein, die zur „zweiten Besetzung“gehörten. Es ging direkt los mit echten Folk-Meilenstei­nen wie „Raggle taggle Gypsies“„Eileen Og“oder „Dirty old town“.

„Es hat sich angefühlt wie früher“, sagte in der Pause Sänger Uwe Günther. „Die Jahre dazwischen waren einfach weg.“Das fanden auch viele Gäste im Publikum. Die Aufheizpha­se war sehr kurz. Schon bald füllte sich die Tanzfläche, die den ganzen Abend nicht mehr leer wurde.“Aufgeregt war auch Caro Stephan, die Frontfrau der zweiten Ära Grienhild. Sie war aus Deutschlan­ds Süden angereist. „Ich hab schon ein bisschen Lampenfieb­er“, meinte sie. Auch bei ihr genau wie für Mandolinis­t Sven Goos seien es ja schließlic­h einige Jahre her, seit sie mit der Band Konzertrei­sen bestritt, als Vorband von In Extremo auf der Creuzburg 5000 Fans anheizen musste oder die Musikreise­n durch Irland unternomme­n hatte. Aber sobald sie auf der Bühne stand und mit „Are you sleeping, Maggie“loslegte, war auch das Lampenfieb­er weg. Neben dem Paradestüc­k „Ride on“holte sie gemeinsam mit Andrea Große die „Die Hexe“vom Album „Goes on“heraus. Viele Leute im Publikum erinnerten sich an den Text und sangen lauthals mit. In eine echte Jamsession artete „Mac Phersons Abschied“aus.

Es ging weiter mit Besetzung Nummer drei. Angelica Teuteberg (Gesang, Gitarre und Tin whistle) übernahm mit Geigerin Veronika Meder. Beide bestimmten seit 2013/2014 das Gesicht der Band. Für Dennis Pietzek, der ebenfalls nicht da sein konnte, griff Jörg Reiche zur Gitarre, Tom Steidel steuerte Gesang bei.

Bassist Mario Simmelbaue­r, von Anfang an der Vater der Band, leitete dann zu einer Premiere über: Er holte Sängerin Jana Eisenbarth sowie die Brüder Guido (Gitarre) und Silvio Kaufhold (Schlagzeug) für zwei Songs auf die Bühne. Die drei werden das zukünftige Gesicht der Band prägen. Die Spannung beim Publikum wich frenetisch­em Applaus. „Die Band ist in guten Händen“, zog Caro Stephan Fazit.

Das war die Überleitun­g zum Finale, als insgesamt zehn Musiker auf der Bühne standen und die Gassenhaue­r herausholt­en. Nach dem echten Duell der Geigen mit „Irish Washerwome­n“gab es zum Beispiel Citys „Am Fenster“, „Whiskey in the Jar“und zum Finale „Molly Malone“. „Es hat Spaß gemacht“, so die Bilanz des Abends. Und die vier aktuellen Leute von Grienhild? „Wir werden als Sessionban­d bald wieder zu erleben sein, immer mal wieder mit Besuch eines ehemaligen Mitgliedes. So ist es gedacht“, kündigt Mario Simmelbaue­r an.

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Uwe Günther aus Dingelstäd­t gehört zur Urbesetzun­g der Band, ihm gehörte der erste Teil des Abends. „Als wären die Jahre weg“, sagte er.
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FOTOS: SILVANA TISMER Ein Hoch auf die alten Zeiten: Mit den Geigerinne­n Christina und Andrea Große sowie Caro Stephan am Mikrofon.
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Sie eroberte die Herzen der Gäste – durchaus Fachpublik­um – mit ihrer Stimme und Ausstrahlu­ng: Jana Eisenbarth ist die neue Sängerin.
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Das Publikum klatschte, sang und tanzte ausgelasse­n im Saal des Eichsfelde­r Hofes in Leinefelde. Birger Sangmeiste­r hatte es ermöglicht.

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