Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)

Nach SMS in der Politik geblieben

2005 schreibt Merkel an Göring-Eckardt

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beim Vorstellen seines Jahresberi­chts. Sollte das ergebnislo­s enden, „dann wird es schwierig“.

Viele Nachfragen zum Datenschut­z kommen von Schulleite­rn Nachfragen bei seiner Behörde, vor allem auch aus dem Bereich der Schulen und von Schulleitu­ngen, hätten deutlich zugenommen. Hasse kritisiert die Thüringer Rechtslage, wonach die Schulleitu­ngen dafür haften müssen, dass in den Schulen alles datenschut­zkonform angewendet werde.

Er spricht von einem Irrweg, weil Lehrer gar nicht in der Lage seien,

Software dementspre­chend zu beurteilen. Diese Verantwort­ung sollten die Schulämter und das Ministeriu­m übernehmen. Zudem fordert er eine intensiver­e Aus- und Weiterbild­ung von Lehrern, damit diese im Medienunte­rricht den Schülern ITInhalte wirklich vermitteln können.

Kritisch sieht Lutz Hasse auch die Nutzung privater Tablets und Smartphone­s im Unterricht. Es gehe nicht, dass die Krise mit eigenen Geräten gestemmt werden soll. Die Schulen könnten aus datenschut­zrechtlich­en Gründen keinen Schüler zwingen, mit eigenem Gerät im Unterricht zu arbeiten und Apps herunterzu­laden, denn dabei schleudern die Schüler ihre Daten raus.

Die Arbeit des Datenschut­zbeauftrag­ten habe sich im CoronaJahr deutlich intensivie­rt. So nehme die Anzahl der gerichtlic­hen Auseinande­rsetzungen zu, erklärt er. „Aber wir gewinnen die meisten.“

Auch sein zweiter Verantwort­ungsbereic­h, die Informatio­nsfreiheit, beschäftig­e ihn intensiv. Nach dem im Vorjahr verabschie­deten Thüringer Transparen­zgesetz müssen Behörden deutlich mehr Informatio­nen preisgeben. Das bereite noch Probleme, bis hin zu Fragen des Geheimnisv­errats.

Bundeskanz­lerin Angela Merkel hat offenbar einen Anteil daran, dass Grünen-Fraktionsc­hefin Katrin Göring-Eckardt (Foto) noch in der Politik ist. Dem Nachrichte­nportal Watson schilderte die

55-Jährige aus

Thüringen, dass sie 2005 nach der Abwahl von

Rot-Grün auch die Wahl zum

Fraktionsv­orsitz verloren hatte und bereit gewesen sei, „ein neues Kapitel aufzuschla­gen und der Politik den Rücken zu kehren“. Sie habe auch bereits ein Angebot außerhalb der Politik bekommen.

„In dieser Phase aus Wandel, Ärger, Besinnung und Neuorienti­erung erhielt ich eines Tages eine SMS von Angela Merkel, in der sie sinngemäß sagte: „Sie steigen doch jetzt hoffentlic­h nicht aus der Politik aus. Sie werden noch gebraucht.“Göring-Eckardt fügte hinzu: „Das war direkt, empathisch und sehr persönlich und hat dadurch etwas bewegt, meine Entscheidu­ng beeinfluss­t.“GöringEcka­rdt gehört dem Bundestag seit 1998 an. dpa

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Berlin/Erfurt.
FOTO: FABIAN KLAUS Der Thüringer Datenschut­zbeauftrag­te, Lutz Hasse, kritisiert, dass Lehrer den Einsatz von Software verantwort­en müssen, obwohl sie diese datenschut­zrechtlich gar nicht beurteilen können. Berlin/Erfurt.
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