Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)

Operiert werden und nichts davon mitkriegen

Der tiefe Schlaf während einer Operation heißt Narkose. Eine Ärztin erklärt, wie das funktionie­rt

- Von Katharina Köhler

Manchmal müssen Menschen operiert werden. Zum Beispiel, wenn sie sich verletzt haben. Damit sie nichts von der Operation (kurz: OP) spüren und keine Schmerzen haben, ist eine Sache oft besonders wichtig: die Narkose.

„Narkose ist ganz einfach übersetzt ein ganz tiefer Schlaf“, erklärt Karin Becke-Jakob. Sie ist NarkoseÄrz­tin in einer Kinderklin­ik. Eine ihrer Aufgaben: Kinder, die operiert werden sollen, in die Narkose zu versetzen. Außerdem passt sie während der gesamten Operation auf das Kind auf. „Natürlich darf auch immer mindestens ein Lieblingsk­uscheltier dabei sein“, sagt sie.

Inzwischen gibt es die Narkose schon seit 175 Jahren! Ein amerikanis­cher Zahnarzt hatte damals einen Patienten in eine Narkose versetzt. Doch wie funktionie­rt das eigentlich?

Die Ärztin erklärt: Ausgelöst wird der tiefe Schlaf von einem NarkoseMed­ikament. Das ist ganz genau auf den Patienten abgestimmt. Dabei

spielt zum Beispiel eine Rolle, wie schwer man ist. Das Medikament muss zuerst einmal in den Körper gelangen. Das geht zum Beispiel als Flüssigkei­t, erklärt Frau Becke-Jakob. Diese Flüssigkei­t fließt über einen winzigen Schlauch in eine Ader auf dem Handrücken. Oder man atmet ganz einfach ein Gas ein. „Dann breitet sich dieses Narkose-Gas in der Lunge aus, geht von der Lunge in die Blutbahn und wirkt dann am Gehirn und lässt sozusagen das Gehirn einschlafe­n.“Das geht richtig schnell.

Zusätzlich dazu bekommt man noch Schmerzmit­tel, damit man auch ganz bestimmt nichts von der Operation merkt. Während der OP wird in regelmäßig­en Abständen Narkosemit­tel verabreich­t, damit man die ganze Zeit tief schläft. Moderne Geräte überwachen wichtige Aufgaben des Körpers, etwa den Herzschlag. Die Narkosemit­tel sind so dosiert, dass man nach der Operation schnell von selbst wieder aufwacht. Bei Kindern warten dann im Aufwachrau­m auch schon die Eltern auf einen. dpa

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FOTO: MARIJAN MURAT / DPA Anästhesis­ten bereiten Patienten auf eine Operation vor. Dafür wird ihm ein Narkose-Medikament gegeben.

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