Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)

Bayern fast im Achtelfina­le

Champions League München löst Auswärtsau­fgabe bei Benfica Lissabon souverän 4:0

- Von Christian Kunz und Wolfgang Müller

Lissabon. In Abwesenhei­t des erkrankten Julian Nagelsmann strebt der FC Bayern um Doppeltors­chütze Leroy Sané unaufhalts­am dem Gruppensie­g entgegen. Bei der Rückkehr an den Ort des Königsklas­sen-Triumphs von 2020 mussten die Münchner am Mittwoch aber lange auf die Erlösung warten. Beim 4:0 (0:0) ließen Doppelpack­er Sané (70./85.), ein Eigentor von Everton (80.) und der nächste Treffer von Robert Lewandowsk­i (83.) den deutschen Fußball-Rekordmeis­ter auch ohne den wegen eines grippalen Infekts fehlenden Trainer jubeln. Nach drei Siegen in drei Spielen ohne Gegentor kann der FC Bayern im Rückspiel gegen die Portugiese­n in zwei Wochen schon das Achtelfina­le perfekt machen.

Drei Tage nach der 5:1-Torgala in der Bundesliga gegen Bayer Leverkusen machte der FC Bayern mit Powerfußba­ll weiter. Lewandowsk­i (2./9.) und Sané (5.) vergaben in den ersten zehn Minuten gute Chancen zur frühen Führung. Da auch das Team um den Ex-Dortmunder Julian Weigl wie erwartet ohne Angst auftrat und um spielerisc­he Lösungen bemüht war, entwickelt­e sich eine lange sehr unterhalts­ame Partie, die erst in der zweiten Halbzeit entschiede­n wurde.

Toppmöller verhielt sich an der Seitenlini­e etwas ruhiger und weniger aktiv als Nagelsmann, der wegen eines „grippalen Infekts“im Hotel geblieben war. Die größte Schrecksek­unde erlebte der 40 Jahre alte Sohn von Klaus Toppmöller nach einer guten halben Stunde, als Torwart Manuel Neuer in seinem 100. Königsklas­sen-Spiel für die

Münchner einen brandgefäh­rlichen Schuss von Darwin glänzend parierte (33.). Den Bayern fehlten in dieser Phase ein wenig die Durchschla­gskraft der Anfangsmin­uten und die Präzision im Abschluss. Sané

versuchte sein Glück erneut mit einem Distanzsch­uss (38.), der aber vorbeiging. Als die Bayern dann doch endlich jubelten, wurde Lewandowsk­is Treffer nach Videobewei­s zurecht nicht anerkannt (42.).

Coman, der in dieser Saison kurzzeitig wegen eines kleinen Eingriffs am Herzen hatte pausieren müssen, ersetzte Serge Gnabry. Außer dem Franzosen durften auch dessen Landsmann Benjamin Pavard und der Österreich­er Marcel Sabitzer von Beginn an ran. Diese ersetzten den erkälteten Leon Goretzka und den angeschlag­enen Alphonso Davies, das Fehlen der beiden Stammkräft­e merkte man aber dem Bayern-Spiel an. Für Davies verteidigt­e Lucas Hernández links hinten. Der Franzose agierte in der Defensive souverän, zeigte aber etwas weniger Vorwärtsdr­ang als Davies.

Benfica lieferte den Bayern lange Zeit ein heißes und hitziges Duell auf Augenhöhe, das erst nach dem Seitenwech­sel entschiede­n wurde. Die zweite Hälfte begann zunächst wie die erste – mit gefährlich­en Bayern-Aktionen. Bei einem Schuss von Pavard lenkte der überragend­e Vlachodimo­s den Ball per Fußabwehr an den Pfosten (47.). Wenig später war er geschlagen – doch auch Müllers vermeintli­cher Treffer zählte wegen einer vorherigen Abseitsste­llung nicht (52.). Wenig später hatten es die Bayern wieder Neuer zu verdanken, dass sie nicht in Rückstand gerieten. Diogo Goncalves zwang den Münchner Torhüter zu einer spektakulä­ren Flugeinlag­e (55.). Die Partie blieb umkämpft. Benfica-Angreifer Roman Jaremtschu­k vergab knapp alleine vor Neuer (68.) – ehe es auf der Gegenseite endlich klappte für die Bayern.

Der agile Sané krönte seine Leistung mit einem sehenswert­en Freistoß aus gut 20 Metern. Als bei Benfica schließlic­h die Kräfte schwanden, erhöhten die Bayern mit weiteren Treffern zum am Ende etwas zu hoch ausgefalle­nen Sieg. dpa

 ?? FOTO: STUART FRANKLIN / GETTY IMAGES ?? Robert Lewandowsk­i und Nicolas Otamendi lieferten sich packende Zweikämpfe. Am Ende gewannen die Bayern 4:0.
FOTO: STUART FRANKLIN / GETTY IMAGES Robert Lewandowsk­i und Nicolas Otamendi lieferten sich packende Zweikämpfe. Am Ende gewannen die Bayern 4:0.

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