Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)
Vein trifft auf Jenaer Philharmonie
Schweizer Trio zu Gast im Trafo
Jena. Am Dienstag musizierten im „Trafo“das Schweizer Jazz-Trio Vein und ein Kammerensemble der Jenaer Philharmonie unter Bernd Ruf miteinander. Die Gemeinschaftskonzerte zwischen der Jazz-Meile Thüringen und der Jenaer Philharmonie sorgen seit ein paar Jahren für intelligente, witzige Unterhaltung. Begründet wurden sie von Jazzmeilen-Organisator Tommy Eckardt und Chefdirigent Simon Gaudenz.
Vein – das sind Michael Arbenz (Piano) Thomas Lähns (Bass) und Florian Arbenz (Drums). Zunächst erklangen in Trio-Besetzung Stücke, die auf ihrer neuen CD „Our Roots“(„Unsere Wurzeln“) enthalten sind. Die Drei spielten eigene Jazz-Arrangements, die in der Musik von Antonin Dvořák, Alexander Skrjabin, Igor Strawinsky oder Hans-Werner Henze wurzeln.
Für einen Moment glaubt man, ein bekanntes Motiv zu hören, doch schon moduliert Michael Arbenz die Klänge auf dem Piano, wechselt und erdet Thomas Lähns am Bass die Klangfarben oder treibt Florian Arbenz den Beat in wildem Wirbel voran. Im zweiten Teil des Konzerts gesellten sich Streicher, Harfe, Holz- und Blechbläser der Jenaer Philharmonie zur Gruppe Vein. Wieder waren die Stücke von klassischen Komponisten inspiriert, und wieder entstanden ganz eigene, faszinierende Klangräume.
Ob die Keimzelle der Musik aus Ravels Couperin-Suite oder dem Blues seiner G-Dur- Sonate stammte oder ob sie sogar Mozarts „Zauberflöte“oder Beethovens 5. Sinfonie entlehnt war, immer entwickelte sich auf spielerische Weise ein sehr heutiger sinfonisch-schlanker Jazz. Als Michael Arbenz‘ eigene Komposition „No Change is strange“erklang, ließ Bernd Ruf sogar das Publikum mitwirken. Vein und die Jenaer Philharmonie versicherten sich ihrer Wurzeln und erschlossen gemeinsam auf heiter-vergnügliche Weise neue Klangräume.
www.jenaer-philharmonie.de