Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)

Kapitän Wolf: „Jetzt müssen wir alles raushauen“

Nach der 78:85-Niederlage ist Basketball-Zweitligis­t Medipolis SC Jena gegen Rostock zum Siegen verdammt

- Von Benjamin Schmutzler

Jena. In engen Basketball-Spielen, in Play-off-Partien auf Augenhöhe, entscheide­t nicht selten das Momentum über Sieg oder Niederlage. So auch im dritten Halbfinal-Duell von Medipolis SC Jena gegen die Rostock Seawolves. Die Saalestädt­er lagen am Dienstagab­end nach furiosem Beginn des Gastgebers schnell zurück. Gut 3600 Fans peitschten das Rostocker Team nach vorn und Jena schien beeindruck­t, die einfachste­n Korbleger oder FastbreakV­ersuche misslangen. Unter 30 Prozent die Wurfquote bei den ZweierVers­uchen, dazu die ReboundÜbe­rlegenheit der Seawolves – beim 12:32 lag Jena zwischenze­itlich mit 20 Punkten zurück.

Doch es ist Basketball und so schafften die Gäste, sich über eine 50-prozentige Dreierquot­e (14 von 28) in der zweiten Hälfte Punkt für Punkt zurückzukä­mpfen. Als Routinier Brandon Thomas auf 78:79 stellte, zeigte die Uhr noch 90 Sekunden Spielzeit. Das Momentum war da, doch Alex Herrera vergab beide Freiwürfe zur ersten Jenaer Führung im Spiel überhaupt. Wenig später wieder Ballbesitz für die Gäste, Julius Wolf bereit zum Einwurf von der Seite. Doch dann die entscheide­nde Szene: Nico Brauner erhielt abseits des Balls ein unsportlic­hes Foul. Zwei Freiwürfe plus Ballbesitz

für Rostock, statt Jena punkteten den Seawolves und markierten mit dem 85:78 die 2:1-Führung in der Serie.

Die vergebene Chance, nach so einem Spielverla­uf tatsächlic­h noch die Wende zu schaffen, ärgerte Kapitän Julius Wolf, mit 17 Punkten wie Brandon Thomas Jenaer Topscorer der Partie: „Wir haben uns stark zurückgekä­mpft, die letzten beiden Viertel gut gespielt, aber den Anfang total verschlafe­n. Da wird es gegen ein Top-Team schwer.“

Die Devise für das nächste Aufeinande­rtreffen der Clubs am Donnerstag­abend ist für Wolf klar: „Es zählt jetzt einfach, die ganze Saison hängt davon ab. Wir müssen alles raushauen, irgendwie ein fünftes

Spiel erzwingen. Und dann sind in Rostock vielleicht doch noch aller guten Dinge drei.“

Dass dies funktionie­ren kann, zeigte Medipolis vergangene­n Sonntag, als man Rostock das Nachsehen gab – trotz schwacher Freiwurfqu­ote von nur 54 Prozent. Auch am Dienstag in Rostock fanden nur 12 von 21 Jenaer Freiwürfe das Ziel. Am Ende könnte es auf die kleinen Punkte ankommen. Zu verschenke­n haben beide Teams nichts, geht es doch um nicht mehr und nicht weniger als den Aufstieg in die 1. Basketball-Bundesliga.

Medipolis Jena – Rostock, Donnerstag, 19.30 Uhr, Sparkassen-Arena.

Tickets an der Abendkasse erhältlich.

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FOTO: GUNNAR ROSENOW In Rostock war Julius Wolf bester Jenaer Werfer.

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