Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)
Kapitän Wolf: „Jetzt müssen wir alles raushauen“
Nach der 78:85-Niederlage ist Basketball-Zweitligist Medipolis SC Jena gegen Rostock zum Siegen verdammt
Jena. In engen Basketball-Spielen, in Play-off-Partien auf Augenhöhe, entscheidet nicht selten das Momentum über Sieg oder Niederlage. So auch im dritten Halbfinal-Duell von Medipolis SC Jena gegen die Rostock Seawolves. Die Saalestädter lagen am Dienstagabend nach furiosem Beginn des Gastgebers schnell zurück. Gut 3600 Fans peitschten das Rostocker Team nach vorn und Jena schien beeindruckt, die einfachsten Korbleger oder FastbreakVersuche misslangen. Unter 30 Prozent die Wurfquote bei den ZweierVersuchen, dazu die ReboundÜberlegenheit der Seawolves – beim 12:32 lag Jena zwischenzeitlich mit 20 Punkten zurück.
Doch es ist Basketball und so schafften die Gäste, sich über eine 50-prozentige Dreierquote (14 von 28) in der zweiten Hälfte Punkt für Punkt zurückzukämpfen. Als Routinier Brandon Thomas auf 78:79 stellte, zeigte die Uhr noch 90 Sekunden Spielzeit. Das Momentum war da, doch Alex Herrera vergab beide Freiwürfe zur ersten Jenaer Führung im Spiel überhaupt. Wenig später wieder Ballbesitz für die Gäste, Julius Wolf bereit zum Einwurf von der Seite. Doch dann die entscheidende Szene: Nico Brauner erhielt abseits des Balls ein unsportliches Foul. Zwei Freiwürfe plus Ballbesitz
für Rostock, statt Jena punkteten den Seawolves und markierten mit dem 85:78 die 2:1-Führung in der Serie.
Die vergebene Chance, nach so einem Spielverlauf tatsächlich noch die Wende zu schaffen, ärgerte Kapitän Julius Wolf, mit 17 Punkten wie Brandon Thomas Jenaer Topscorer der Partie: „Wir haben uns stark zurückgekämpft, die letzten beiden Viertel gut gespielt, aber den Anfang total verschlafen. Da wird es gegen ein Top-Team schwer.“
Die Devise für das nächste Aufeinandertreffen der Clubs am Donnerstagabend ist für Wolf klar: „Es zählt jetzt einfach, die ganze Saison hängt davon ab. Wir müssen alles raushauen, irgendwie ein fünftes
Spiel erzwingen. Und dann sind in Rostock vielleicht doch noch aller guten Dinge drei.“
Dass dies funktionieren kann, zeigte Medipolis vergangenen Sonntag, als man Rostock das Nachsehen gab – trotz schwacher Freiwurfquote von nur 54 Prozent. Auch am Dienstag in Rostock fanden nur 12 von 21 Jenaer Freiwürfe das Ziel. Am Ende könnte es auf die kleinen Punkte ankommen. Zu verschenken haben beide Teams nichts, geht es doch um nicht mehr und nicht weniger als den Aufstieg in die 1. Basketball-Bundesliga.
Medipolis Jena – Rostock, Donnerstag, 19.30 Uhr, Sparkassen-Arena.
Tickets an der Abendkasse erhältlich.