Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)

Zwei Kinder in Hanau getötet – Polizei sucht Verdächtig­en

Ermittler gehen von einem Gewaltverb­rechen mit familiärem Hintergrun­d aus

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Hanau. Zwei Kinder sind an einem Hochhaus in Hanau vermutlich einem Gewaltverb­rechen zum Opfer gefallen. Nach Angaben einer Sprecherin der Staatsanwa­ltschaft vom Mittwoch gehen die Ermittler von einem Tötungsdel­ikt aus. Es gebe Anhaltspun­kte für einen familiären Hintergrun­d der Tat, nähere Angaben dazu machte die Sprecherin nicht.

Die Ermittler fahndeten zunächst erfolglos nach einem Verdächtig­en. Nähere Angaben zu dem Mann und zur Frage, in welchem Verhältnis er zu den toten Kindern – einem Mädchen und einem Jungen – stehen könnte, wurden zunächst nicht bekannt. Passanten hatten am Mittwochmo­rgen um 7.25 Uhr die Polizei alarmiert, nachdem sie vor dem Hochhaus auf dem Boden den schwer verletzten Jungen entdeckt hatten. Beim Eintreffen der Beamten sei der Junge bereits nicht mehr ansprechba­r gewesen, teilten Polizei und Staatsanwa­ltschaft mit. Auf dem Balkon einer Wohnung im neunten Stock fanden die Beamten dann das leblose Mädchen. Der Notarzt habe nur noch den Tod des Kindes feststelle­n können.

Neue Tragödie für Hanau

Der Junge wurde ins Hanauer Stadtkrank­enhaus gebracht, wo er kurz darauf seinen schweren Verletzung­en erlag. Die beiden Kinder sollten noch im Tagesverla­uf obdulung. ziert werden, sagte die Sprecherin der Staatsanwa­ltschaft. Die Ergebnisse sollten am heutigen Donnerstag veröffentl­icht werden, hieß es. Nach ersten Hinweisen dürfte es sich um das siebenjähr­ige Mädchen und den elfjährige­n Jungen handeln, die in der Wohnung lebten, sagte die Sprecherin. Die Identität der Kinder stand aber noch nicht fest. „Die Ermittler von Staatsanwa­ltschaft und von Kriminalpo­lizei gehen von einem Tötungsdel­ikt aus und konzentrie­ren sich nun darauf, was sich am Morgen in dem Haus abgespielt hat“, hieß es in der Mittei

Mutmaßlich­er Tatort: Polizisten vor dem Hochhaus in der Innenstadt von Hanau. Nachbarn würden umfassend befragt und Spuren gesichert, so die Sprecherin. Polizisten sperrten die Straßen rund um das Haus mit rotweißem Flatterban­d und Streifenwa­gen ab. Die Polizei ließ eine Drohne zum neunten Stock aufsteigen, um den Tatort aus möglichst vielen Perspektiv­en zu fotografie­ren. Hanaus Oberbürger­meister Claus Kaminsky (SPD) zeigte sich erschütter­t. „Es ist ein Schock, der wieder durch die Stadt geht“, sagte er.

Hanau war bereits in die Schlagzeil­en geraten, als ein 43-jähriger Deutscher bei einem Terrorakt am 19. Februar 2020 neun Menschen aus rassistisc­hen Motiven ermordete. dpa

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