Unfall in Oberhof: Ermittlungen dauern an

Unfallbeteiligter Politiker äußert sich erstmals

Die genaue Ursache des tragischen Unfalls im Eiskanal von Oberhof ist noch ungeklärt. Die Kriminalpolizei ermittelt intensiv, zahlreiche Zeugen wurden vernommen, mit Hilfe von Gutachtern werden weiterhin Videos und technische Daten ausgewertet.

Nach wie vor unklar ist, weshalb sich der Vierer-Bob, gemietet für ein Freizeitgaudi, und der Ice-Tube trotz hoher Sicherheitsvorkehrungen gleichzeitig im Eiskanal befanden. Den verhängnisvollen Zusammenstoß im Auslauf überlebte ein 45 Jahre alter Mann aus dem IlmKreis nicht – er war in einem der luftgefüllten Gummiringe unterwegs. Die 41-jährige Mitfahrerin wurde schwer verletzt.

Als gesichert gilt wohl, dass für den Bob, der in Kurve 5/6 gestartet war, die Ampel auf Grün stand. Doch tragischerweise befand sich auch der Ice-Tube, der Sekunden zuvor aus Kurve 7/8 die Fahrt begonnen hatte, in der Bahn. Der von einem erfahrenen Piloten gesteuerte Bob, der Geschwindigkeiten von bis zu 90 km/h erreichen kann, war schließlich im Zielbereich auf den Ice-Tube geprallt.

Ob menschliches oder technisches Versagen beziehungsweise beides vorliegt, wird nun seitens der Kriminalpolizei untersucht.

Am Sonntag meldete sich erstmals Infrastruktur-Staatssekretär Torsten Weil (Linke), der im verunfallten Bob saß. Er sei in Gedanken bei dem Verstorbenen und dessen Familie, „deren Leid unermesslich sein muss“, schrieb er auf Twitter – aber auch bei der schwer verletzten Frau, die noch immer auf der Intensivstation liege. „Ich wünsche mir nichts mehr, als dass ihre schweren Verletzungen heilen und sie wieder genesen kann.“

Er denke aber zudem an den Piloten des Bobs, der „alles getan“habe, „das schreckliche Unglück zu verhindern“, erklärte Weil. Zugleich bedankte er sich bei den Helfern, Rettungskräften, Polizeibeamten und dem Kriseninterventionsteam: „Ich werde alles mir Mögliche tun, um zur Aufklärung und Aufarbeitung des Unfalls beizutragen.“

Neben dem Staatssekretär, der Vizepräsident des Thüringer Schlittenund Bobsportverbandes ist, saßen auch eine Mitarbeiterin des Ministeriums und ein Mitarbeiter der Landesforstanstalt in dem Bob.