Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)

Städte wollen Parkplätze für Anwohner erhalten

Debatte um Reduzierun­g der Zahl der Autos in den Zentren

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In den größeren Städten Thüringens gibt es mit Blick auf die nächsten Jahre keine konkreten Pläne, Radfahrern oder Fußgängern mehr Raum zulasten von Anwohnerpa­rkplätzen zu geben. Vielmehr seien zum Beispiel die Stadtplane­r in Weimar darauf bedacht, „die Reduzierun­g von Bewohnerpa­rkplätzen zu vermeiden“, sagte eine Sprecherin der Stadt Weimar.

Allerdings sei auch nicht geplant, die Zahl der Anwohnerpa­rkplätze im Stadtgebie­t zu erhöhen. Dies sei in der Regel immerhin nur dann möglich, wenn dafür die Zahl von öffentlich­en Stellfläch­en reduziert werde. Eine Sprecherin der Stadt Gera äußerte sich ähnlich.

Vor dem Hintergrun­d des Klimawande­ls wird seit Jahren darüber diskutiert, wie in größeren Städten die Zahl der Autos, die dort unterwegs sind oder abgestellt werden, reduziert werden kann. Gefordert wird auch mehr Raum für Radfahrer und Fußgänger. In Erfurt wurde beispielsw­eise eine viel befahrene Straße so umgebaut, dass dort nur noch zwei statt vier Fahrstreif­en von Autos genutzt werden können. Auf den frei gewordenen Flächen sind Grünanlage­n entstanden. Auch Fußgänger haben nun mehr Platz.

Auch in Jena gibt es nach Angaben der Stadtverwa­ltung derzeit keine konkreten Pläne, Radfahrern und Fußgängern mehr Raum zu geben und dafür Autostellf­lächen von Anwohnern zu reduzieren. Im Entwurf eines Klimaaktio­nsplans, der Jena bis 2035 klimaneutr­al machen soll, wird lediglich vorgeschla­gen, die Gebühren für Anwohnerpa­rkausweise zu erhöhen. „Dieser Plan wurde aber noch nicht vom Stadtrat verabschie­det und ist Inhalt reichhalti­ger Debatten“, sagte ein Sprecher der Stadtverwa­ltung Jena.

Lediglich aus Erfurt hieß es, bei komplexere­n Planungen zur Neuordnung des Verkehrsge­schehens in der Landeshaup­tstadt könne es im Einzelfall dazu kommen, dass Anwohnerpa­rkflächen zugunsten von Rad- oder Gehwegen wegfielen.

Die Gebühren für Anwohnerpa­rkausweise sind in Erfurt, Jena und Weimar sehr ähnlich. Sie liegen laut jeweiliger Stadtverwa­ltung seit Längerem bei etwa 30 Euro jährlich. In Gera indes habe es zum Jahreswech­sel eine Gebührener­höhung für Anwohnerpa­rkausweise auf 90 Euro pro Jahr gegeben, so die Stadt-Sprecherin.

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