Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)
Verdacht auf Kohlenmonoxid-Vergiftung an der Kartbahn
38 Menschen müssen untersucht werden, unter ihnen fünf Kinder und Jugendliche. Zahlreiche Rettungskräfte im Einsatz
38 Menschen mussten Sonnabendnachmittag bei einem Großeinsatz von Feuerwehr und Rettungskräften an einer Kartbahn in Jena auf eine Kohlenmonixid-Vergiftung untersucht werden. Unter den Betroffenen hätten sich fünf Kinder und Jugendliche befunden, berichtete Feuerwehr-Einsatzleiter Tim Schuppan.
Es sei Sache der Notfallmediziner gewesen, per Pulsoximeter das Maß des Kohlenmonoxids im Blut bei den Patienten zu ermitteln. Einige Betroffene seien ins Klinikum Lobeda oder ins Krankenhaus Apolda gebracht worden.
Nach ersten, noch nicht bestätigten Erkenntnissen waren nach einem Unfall am frühen Nachmittag auf der Kartbahn Rettungskräfte hinzugezogen worden, die dabei das Kohlenmonoxid an ihren mitgeführten Überwachungsgeräten feststellten. Schuppan sagte, dass die Kriminalpolizei begonnen habe zu ermitteln, ob die gefährliche Kohlenmonoxid-Konzentration auf menschliches oder technisches Versagen zurückzuführen sei. Zu klären bleibe beispielsweise, ob Kartwagen oder Heizgeräte als Quelle der Belastung gewirkt haben.
Nach dem Vorfall war die Luft in der Karthalle offenbar wieder rasch rein. „Wir haben einmal durchgemessen und keine erhöhten Werte mehr feststellen können“, sagte Schuppan. Eine Spielhalle neben der Kartbahn war genutzt worden, um die betroffenen Menschen erstversorgen zu können. Im Einsatz waren 41 Feuerwehrleute von den Freiwilligen Wehren Zwätzen und Jena-Mitte wie auch der Berufsfeuerwehr, 24 Einsatzkräfte vom Katastrophenschutz, zehn Notfallärzte beziehungsweise -sanitäter, vier Notfallseelsorger sowie mehrere Polizisten und Kriminalbeamte.
Einige der Mediziner und Notfallseelsorger waren kurz zuvor südlich von Kahla bei der großen EinsatzProbe nach einem simulierten Zugunglück dabei.