Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)
Warm geschossen fürs Derby
Der FC Carl Zeiss Jena zeigt sich beim 5:0 gegen Halberstadt bereit für das große Duell
Fabian Gerber musste sich am Sonntag im Halberstädter Friedensstadion nicht nur aufgrund der frostigen Temperaturen warm anziehen. Der Trainer des FC RotWeiß Erfurt sah auch einen erschreckend guten FC Carl Zeiss Jena, der am Samstag der nächste Gegner des Spitzenreiters aus der Landeshauptstadt ist. Mit 5:0 lösten die Saalestädter ihre Generalprobe in der Fußball-Regionalliga bei der Germania vor dem Thüringen-Derby souverän. „Ich denke, er wird nicht mit einem so guten Gefühl nach Hause fahren“, meinte Jenas Matchwinner Jonathan Muiomo und schmunzelte: „Aber es zählt nächste Woche auf dem Platz.“
Dort liegt bekanntlich die Wahrheit und so war es auch beim vierten Liga-Sieg in Folge des FCC bei den Harzvorländern. Die vom Ex-Erfurter Manuel Rost betreuten Halberstädter mussten nach nicht einmal vier Minuten mit einem Mann weniger auskommen. Nico Lübke hatte Pasqual Verkamp im Strafraum gelegt. Schiedsrichter Christopher Gaunitz zögerte keine Sekunde, zeigte Lübke Rot und auf den Elfmeterpunkt.
Und fast wäre Muiomo zur tragischen Figur geworden, als er beim Elfer am starken GermaniaSchlussmann Lukas Cichos scheiterte. „Aber ich wollte den Kopf nicht hängen lassen“, sagte der FCC-Angreifer, der nur wenige Minuten später wieder maßgeblich an einer Aktion beteiligt war, die wohl in jedem Rückblick-Video auf diese Saison gezeigt wird. Zunächst war Jenas Nummer 10 erneut mit einem Schuss an Torhüter Cichos gescheitert. Beim Abpraller stand er mit dem Rücken zum Tor und setzte auf Höhe des Sechzehners mit Halberstadts Jonas Renner zum Pressschlag an. „Ich bin aber nicht so ganz darauf eingegangen“, sagte Schlitzohr Muiomo. Renner jedenfalls schoss das Spielgerät ohne die erwartete Gegenwehr des 24-Jährigen aus Versehen stramm aufs eigene Tor und unhaltbar für Cichos zur Jenaer Führung in die Maschen (9. Minute).
Von diesem zweiten Rückschlag erholte sich die Germania nicht mehr und die Saalestädter stellten früh die Weichen auf Sieg. Muiomo zeigte mit dem 2:0 (18.) und 4:0 (26.) gleich zweimal, dass er es deutlich besser kann als beim Elfmeter. Zwischenzeitlich hatte Lukas Lämmel gegen völlig überforderte Halberstädter das 3:0 (23.) besorgt. Vasileios Dedidis markierte vor 688 Zuschauern noch vor der Pause den 5:0-Endstand (44.).
„Jetzt freuen wir uns alle auf das Spiel gegen Erfurt. Diese Woche wird hart gearbeitet“, so Muiomo.