Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)
Seit sieben Jahrzehnten dem Klub verbunden
Rot-Weiß-Urgestein Bach wird am Montag 85
Erfurt. Sogar die Karriere eines Auswahlspielers beförderte einst Günter Bach. Clemens Fritz, zu dem der Kontakt nie abriss, schenkte ihm später ein Jersey der Nationalelf mit persönlicher Widmung: „Ohne Sie hätte ich dieses Trikot vielleicht nie getragen. Vielen Dank für alles!“Am Montag feiert der einstige Spieler, Trainer und Nachwuchskoordinator des FC Rot-Weiß Erfurt seinen 85. Geburtstag.
Der Fußball lässt ihn nicht los. Wenn Bach seinen Ehrentag begeht, werden zu Hause in Schaderode neben der Familie auch alte Weggefährten wie Gustav „Gucki“Schmidt oder der einstige Ehrenratspräsident Lothar Kaiser erwartet. Allein mit seiner Verbundenheit zum Verein hat er Außergewöhnliches erreicht. Bach ist seit 71 Jahren Mitglied beim Klub und dessen Vorgänger SC Turbine.
Vor allem: unzähligen Spielern verhalf er zu großen Auftritten, nicht nur Clemens Fritz. Ex-DDRNationalspieler Carsten Sänger hob kürzlich im Gespräch mit dieser Zeitung seine Verdienste hervor: „Ein toller Trainer und besonderer Mensch.“In den Wirren der Nachkriegszeit begann Bachs Karriere auf heute kaum denkbare Weise. Einst erzählte er, wie seine Mutter auf dem Schwarzmarkt seine ersten Fußballschuhe erstand – im Tausch gegen Damenstrumpfhosen. Im Jahre 1952 war ihm als 14-Jähriger damit der Weg geebnet.
Im November 1957 bestritt er schließlich beim 3:0 gegen KarlMarx-Stadt sein erstes Spiel in der DDR-Oberliga, kam auf 172 Einsätze. Bis 2019 half er tatkräftig im Ehrenrat mit, hielt dem Klub auch in schweren Zeiten die Treue. Umso mehr freut sich Günter Bach nun, dass die erste Mannschaft nach Jahren der sportlichen Talfahrt endlich wieder die Fans begeistert.