Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)

Münchner Machtdemon­stration

Im Topspiel dominieren meisterlic­he Bayern mit ihrer offensiven Wucht Union Berlin

- Klaus Bergmann

München. Nach ihrem meisterlic­hen Titel-Statement zogen die Bayern-Stars um Geburtstag­skind Jamal Musiala vor die Fan-Kurve und hüpften zu den Gesängen ihrer begeistert­en Anhänger. Die Münchner Dauer-Champions haben im spannendst­en Titelkampf seit Jahren meisterlic­h zurückgesc­hlagen und den Angriff von Borussia Dortmund auf den Bundesliga-Thron gekontert. Im Topspiel gegen den 1. FC Union Berlin feierten die Bayern am Sonntag ein mächtiges 3:0 (3:0).). „Die Art und Weise ist schon ein Gradmesser für uns selber“, sagte Bayern-Coach Julian Nagelsmann beim Streamingd­ienst DAZN sichtlich zufrieden: „Es geht darum, unserem eigenen Anspruch gerecht zu werden.“

Die offensive Spielfreud­e krönte sein Fußball-Starensemb­le am Sonntag vor 75.000 Zuschauern in der Allianz Arena durch Tore von Eric Maxim Choupo-Moting (31. Minute), Kingsley Coman (40.) und Musiala (20) in der Nachspielz­eit der ersten Hälfte. Auch zur Freude des Bayern-Vorstandvo­rsitzenden Oliver Kahn. „Das war ein wichtiger Moment in der Saison. Dortmund hatte sich für 24 Stunden auf Platz 1 gespielt. Und es war wichtig, dass wir auf Platz eins bleiben – für alle“, sagte Kahn und mahnte: „Ausrutsche­r werden wir uns nicht mehr erlauben können.“

„Wir waren heute nicht mehr Tabellenfü­hrer vor Spielbegin­n, dementspre­chend musste was passieren“, betonte Kapitän Thomas Müller: „Und ich glaube, das war ein guter erster Schritt.“Das müssten seine Bayern nun aber jede Woche wieder liefern. „Das war ein kleiner

Anfang, wie wir Fußball spielen wollen“, betonte Müller. Die Bayern (46 Zähler), die nach Angaben von

Nagelsmann unter der Woche auch einen Teamabend hatten, führen die Tabelle dank der deutlich besseren

Tordiffere­nz auch nach dem 22. Spieltag vor dem BVB und Union (43) an.

Die Berliner konnten den BayernExpr­ess bei ihrer ersten Niederlage 2023 nur in der ersten halben Stunde halbwegs aufhalten. Nach dem ersten Gegentor fehlte dem erstaunlic­hen Bayern-Jäger jedoch die Energie zur Gegenwehr. Nur drei Tage nach dem Kraftakt beim großen Erfolg in der Europa League gegen Ajax Amsterdam überrascht­e das nicht. „Wenn du nach München fährst und was mitnehmen willst, musst du einfach rotzfrech auftreten. Das haben wir teilweise in der ersten Halbzeit nicht geschafft und dann gehst du hier einfach unter“, betonte Unions Mittelfeld­antreiber Rani Khedira. „Heute waren wir chancenlos, wenn wir ehrlich sind“, sagte Mitspieler Robin Knoche. „Es waren zwei, drei Klassen Unterschie­d“, räumte Coach Urs Fischer ein.

Der gute Union-Torwart Frederik Rönnow verhindert­e nach der Pause mit einigen Paraden wie gegen den agilen, aber im Abschluss glücklosen Müller (73.) oder Alphono Davies (86.) sogar noch Schlimmere­s für die Eisernen. In der Bundesliga bahnt sich zum Start ins letzte Saisondrit­tel ein packendes Titelduell zwischen den Bayern gegen BVB an.

Eine Woche nach seiner verbalen Entgleisun­g gegen das Schiedsric­hterteam nach der Niederlage in Mönchengla­dbach konnte sich Nagelsmann diesmal am Spiel seiner Mannschaft erfreuen. Er bekam, was er sehen wollte. Eine Machtdemon­stration seiner Stars, die zwar eine gewisse Anlaufzeit brauchten, aber dann ihre Tore sehenswert heraus kombiniert­en.

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ADAM PRETTY / GETTY IMAGES Kingsley Coman feiert seinen Treffer zum zwischenze­itlichen 2:0 gegen Union Berlin.

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