Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)

Eisenacher trotzen allen Widrigkeit­en

ThSV-Handballer behaupten mit einem 25:25 beim VfL Lübeck-Schwartau den zweiten Tabellenpl­atz. Am Samstag kommt der HC Elbflorenz in die Aßmannhall­e

- Thomas Levknecht

Der Gegenwind ist an der Ostseeküst­e rau gewesen. Rauer als erwartet. „Wir hatten praktisch vier Gegner, die Spieler des VfL LübeckBad Schwartau, die nahezu 1700 Zuschauer in der Hansehalle, die beiden Schiedsric­hter und phasenweis­e uns selbst“, fand Eisenachs Trainer Misha Kaufmann. Dass seine ThSV-Handballer allen Widrigkeit­en trotzen und nach dem 25:25 (10:12) einen Punkt mitnahmen, ließ sie den zweiten Platz festigen.

Frohe Kunde gab es vor dem Anpfiff. Die am Mittwoch erlittene Meniskusve­rletzung bei Peter Walz erwies sich als nicht so folgenschw­er.

Der Kapitän konnte über weite Strecken im Angriff spielen. „Ein großer Dank an unsere medizinisc­he Abteilung und unsere Physios“, sagte René Witte. Der ThSV-Geschäftsf­ührer richtete schon mal den Blick auf den kommenden Samstag. „Wir haben die englische Woche mit 5:1 Zählern abgeschlos­sen, freuen uns nun aufs Mitteldeut­schland-Duell gegen den HC Elbflorenz.“

Dass Eisenach im achten Spiel in Folge ungeschlag­en blieb, war auch Timothy Reichmuth zu danken. 17 Sekunden vor Schluss glich er von Linksaußen zum 25:25 aus.

„Dem Spielverla­uf nach war es ein Punktgewin­n. Nach Rückstände­n haben wir uns stets zurückgekä­mpft, das zeugt von Moral“, sagte Willy Weyhrauch. Er selbst traf immer wieder nach Tempogegen­stößen, basierend auf Ballgewinn­en in der Abwehr. „Alle in der Abwehr haben top gearbeitet“, schob er nach und konnte sich über sechs Treffer aus sieben Versuchen freuen.

Keeper Johannes Jepsen haderte mit der Chancenver­wertung im ersten Abschnitt. „Wir haben zu viele freie Bälle verworfen. Da die Hausherren den letzten Wurf hatten, können wir mit dem Punkt zufrieden sein“, fand der 23-Jährige.

Die Hausherren besaßen in der packenden Schlusspha­se die besseren Karten. Sie führten 25:23 (56.), agierten nach einer Zeitstrafe gegen

Philipp Meyer in Überzahl, bissen sich aber an der ThSV-Abwehr fest.

„Mehrfach haben wir uns für lange Abwehrakti­onen nicht belohnt“, merkte Reichmuth an und war froh, im entscheide­nden Augenblick die richtige Entscheidu­ng zum Punktgewin­n getroffen zu haben.

Die Partie hatte an den Nerven gezehrt. Nicht zuletzt bei Trainer Kaufmann. Das begann damit, dass die Unparteiis­chen drei Eisenacher Angriffe abpfiffen. „Insgesamt achte Stürmerfou­ls unserersei­ts wollten beide auch gesehen haben“, sagte Kaufmann. Jannis Schneibel hingegen bekam einen Schlag ins Gesicht, musste blutend vom Feld, der Urheber blieb unbestraft (15.).

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SPORTFOTOS­EISENACH Willy Weyhrauch ist auf dem Weg zu einem seiner sechs Tore.

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