Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)
Eisenacher trotzen allen Widrigkeiten
ThSV-Handballer behaupten mit einem 25:25 beim VfL Lübeck-Schwartau den zweiten Tabellenplatz. Am Samstag kommt der HC Elbflorenz in die Aßmannhalle
Der Gegenwind ist an der Ostseeküste rau gewesen. Rauer als erwartet. „Wir hatten praktisch vier Gegner, die Spieler des VfL LübeckBad Schwartau, die nahezu 1700 Zuschauer in der Hansehalle, die beiden Schiedsrichter und phasenweise uns selbst“, fand Eisenachs Trainer Misha Kaufmann. Dass seine ThSV-Handballer allen Widrigkeiten trotzen und nach dem 25:25 (10:12) einen Punkt mitnahmen, ließ sie den zweiten Platz festigen.
Frohe Kunde gab es vor dem Anpfiff. Die am Mittwoch erlittene Meniskusverletzung bei Peter Walz erwies sich als nicht so folgenschwer.
Der Kapitän konnte über weite Strecken im Angriff spielen. „Ein großer Dank an unsere medizinische Abteilung und unsere Physios“, sagte René Witte. Der ThSV-Geschäftsführer richtete schon mal den Blick auf den kommenden Samstag. „Wir haben die englische Woche mit 5:1 Zählern abgeschlossen, freuen uns nun aufs Mitteldeutschland-Duell gegen den HC Elbflorenz.“
Dass Eisenach im achten Spiel in Folge ungeschlagen blieb, war auch Timothy Reichmuth zu danken. 17 Sekunden vor Schluss glich er von Linksaußen zum 25:25 aus.
„Dem Spielverlauf nach war es ein Punktgewinn. Nach Rückständen haben wir uns stets zurückgekämpft, das zeugt von Moral“, sagte Willy Weyhrauch. Er selbst traf immer wieder nach Tempogegenstößen, basierend auf Ballgewinnen in der Abwehr. „Alle in der Abwehr haben top gearbeitet“, schob er nach und konnte sich über sechs Treffer aus sieben Versuchen freuen.
Keeper Johannes Jepsen haderte mit der Chancenverwertung im ersten Abschnitt. „Wir haben zu viele freie Bälle verworfen. Da die Hausherren den letzten Wurf hatten, können wir mit dem Punkt zufrieden sein“, fand der 23-Jährige.
Die Hausherren besaßen in der packenden Schlussphase die besseren Karten. Sie führten 25:23 (56.), agierten nach einer Zeitstrafe gegen
Philipp Meyer in Überzahl, bissen sich aber an der ThSV-Abwehr fest.
„Mehrfach haben wir uns für lange Abwehraktionen nicht belohnt“, merkte Reichmuth an und war froh, im entscheidenden Augenblick die richtige Entscheidung zum Punktgewinn getroffen zu haben.
Die Partie hatte an den Nerven gezehrt. Nicht zuletzt bei Trainer Kaufmann. Das begann damit, dass die Unparteiischen drei Eisenacher Angriffe abpfiffen. „Insgesamt achte Stürmerfouls unsererseits wollten beide auch gesehen haben“, sagte Kaufmann. Jannis Schneibel hingegen bekam einen Schlag ins Gesicht, musste blutend vom Feld, der Urheber blieb unbestraft (15.).